Metallindustrie: Noch keine Bewegung
Wuppertal · Die IG Metall Wuppertal hält im Tarifkonflikt an der Forderung von fünf Prozent mehr Entgelt fest. Am vergangenen Freitag waren 32 Wuppertaler Betriebe in den Warnstreik getreten. Der Arbeitgeberverband warnt vor dem Abbau von Stellen.
"Das Angebot stößt bei unseren Mitgliedern auf größtes Unverständnis", so Torsten Lankau, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Wuppertal. "In einer Tarifbewegung, in der es der Branche insgesamt gut geht und in der es nur um Entgelterhöhung geht, steigen die Arbeitgeber mit dem niedrigsten Angebot seit Jahrzehnten ein."
Der Zweite Bevollmächtigte Ralf Hüttemann untermauerte in seiner Rede auf der Mai-Kundgebung auf dem Laurentiusplatz die Forderungen: "Nie sind zu hohe Löhne für das Scheitern oder für Krisen eines Unternehmens verantwortlich gewesen, sondern fehlende Innovationen und Missmanagement von Seiten der Arbeitgeber." Er betonte dabei auch die Notwendigkeit von Flächentarifverträgen.
Als "völlig unnötig" hat der Vorsitzende des Arbeitgeberverbandes der Metallindustrie von Wuppertal und Niederberg, Bernhard Mecking, den Aufruf der IG Metall zu massiven Warnstreiks verurteilt: "Warnstreiks machen einen Tarifabschluss nicht leichter." Im Ausland habe niemand Verständnis für Arbeitsniederlegungen in der deutschen Metall- und Elektroindustrie. Die Gewerkschaft müsse wissen, dass Produktionsausfälle die internationalen Kundenbeziehungen empfindlich störten.
Laut den Metall-Arbeitgebern im Bergischen Land gingen "in nennenswerten Umfang Arbeitsplätze in der Produktion verloren". Demgegenüber wachse der Anteil der Produktion an ausländischen Standorten. Als einen der Hauptgründe nennen die Unternehmen die zuletzt stark gestiegenen Arbeitskosten. Mecking forderte die Gewerkschaft auf, "zu einer realitätsnahen Tarifpolitik zurückzukehren". Die Tarifpartner müssten ihrer Verantwortung für die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen und die Arbeitsplätze der Mitarbeiter gerecht werden.