Kritik an Barmer Lichtinstallation

Wuppertal · Eigentlich wollte die ISG Barmen-Werth mit einer Lichtinstallation für vorweihnachtliche Freude sorgen. Hartmut Witte, Assistent und Werkbetreuer des Künstlers Friederich Werthmann, der den Kugelbrunnen erschaffen hat, sieht das jedoch anders.

Kunst oder nicht? Das ist hier die Frage ...

Foto: ISG Barmen-Werth

Das Vorstandsmitglied der Maren-Heyne-und-Friederich-Werthmann-Stiftung in der Deutschen Stiftung Denkmalschutz erhebt in einer Mail schwere Vorwürfe.

In einem offenen Brief, der unter anderem auch an den Kulturausschuss, den Kulturdezernenten Matthias Nocke, das Von der Heydt-Museum, den Kunst- und Museumsverein und die Denkmalbehörde gerichtet ist, heißt es: "Sehr geehrte Damen und Herren von der ISG Barmen, von Barmer Bürgern bin ich aufmerksam gemacht worden auf Ihren neuen ,Blickfang‘ am Werth. Kunstsinn kann sicherlich nicht immer vorausgesetzt werden, verwunderlich ist allerdings, wie Sie sich hier respektlos über Sinn und Recht hinwegsetzen. Zu allererst haben Sie versäumt - trotz der offensichtlich langen Vorlaufszeit - beim Künstler um die Erlaubnis nachzufragen. Mit Ihrer Umgestaltung verletzen Sie in eklatanter Weise das Urheberrecht. Es geht hier nicht nur um die Umnutzung seines Werkes - Sie veralbern geradezu die Bedeutung der Skulptur.

Wenn Sie (in der wasserlosen Zeit) einen ,unverwechselbaren Blickfang für die Barmer City‘ schaffen wollten, dann wäre vielleicht eine besondere Beleuchtung des Kunstwerkes angemessen gewesen, auch eine thematisch passende Projektion auf die Oberflächen des Brunnens wäre z.B. denkbar. Ihre Umdeutung der Skulptur zur Weihnachtskugel ist allerdings eine Beleidigung für den Künstler, der 88-jährig sich immer noch gerne als Sohn Barmens sieht.

Es fehlt Ihnen leider nicht nur an Respekt und Kunstverstand. Auch technisch greifen Sie in den Zustand des Kunstwerks ein, denn die Art und die Verwendung der gewählten Materialien birgt das Risiko nicht unerheblicher Beschädigung. Die Skulptur ist gearbeitet aus V2a Edelstahl, der im Prinzip unempfindlich ist. Wird die Oberfläche allerdings durch eisenhaltiges Material geschabt oder angekratzt (die Konstruktion liegt oben auf!), dann wird es wegen der Eisenpartikel Rostspuren geben, die nur durch einen Neuschliff der Skulptur beseitigt werden können.

Mit freundlichem Gruß, Hartmut Witte"