Mieterbund-Kritikmit Blick auf Ronsdorfer Siedlung Kaum verhüllte Drohungen ...
Wuppertal · Mit dem neuen Eigentümer der ehemaligen GAGFAH-Wohnungen im Rehsiepen verbesserte sich zwar der bauliche Zustand, dafür gibt es jetzt allerdings dubiose Nebenkostenabrechnungen.
"Der entspannte Wohnungsmarkt in Wuppertal hat auch zur Folge, das große Immobilienunternehmen umdenken. Um Mieter zu halten, wird jetzt durchaus investiert", sagt Andreas Wiemann, Geschäftsführer des Deutschen Mieterschutzbundes Wuppertal.
Konkret hat er dabei die Siedlung Rehsiepen in Ronsdorf im Blick. Seit die Bole Mazus Proberty Gmbh aus Berlin vor vier Jahren 720 Wohneinheiten aus dem Bestand der GAGFAH (die Rundschau berichtete) übernommen hat und von der Grand City Property Ltd mit Sitz in Zypern verwalten lässt, ist einiges besser geworden.
"Neuer Fassadenanstrich, renovierte Wohnungen, anfallende Reparaturen werden umgehend durchgeführt, man merkt schon den frischen Wind", erklärt Bruno Wortmann, der als Ansprechpartner des Mieterbundes regelmäßig vor Ort unterwegs ist." Soweit alles prima, wären da nicht auch unangenehme Begleiterscheinungen.
"Seit der Übernahme gab und gibt es von Seiten der Hausverwaltung keine exakte, dafür aber regelmäßig sehr dubiose Nebenkostenabrechnungen. Mit Beträgen zwischen 600 und 8000 Euro", erklärt Wortmann. Vor diesem Hintergrund hat der Mieterbund seinen Mitgliedern geraten, nicht zu zahlen. Mit der Folge, dass Beträge angemahnt werden mit dem Hinweis: ….da Sie ansonsten das Mietverhältnis gefährden.
"Rechtlich unhaltbar, aber so wird Druck auf die Mieter ausgeübt", weiß Wiemann. Und der wird durch einen Geldeintreiber, der von Tür zu Tür geht, noch verstärkt. Wie die Kosten sich zusammensetzen, darauf hat dieser auch keine Antwort. "Ich will der Grand City nichts unterstellen, aber durch kaum verhüllte Drohungen Mieter zu verunsichern und darauf zu bauen, dass sie aus Angst zahlen, das ist durchaus auch eine Möglichkeit, abzukassieren und Rendite zu erwirtschaften", so der Geschäftsführer.
In einem offenen Brief an die Grand City Property hat der Mieterbund vor Wochen diese Umstände kritisiert und die Hausverwaltung zu korrektem Geschäftsgebaren aufgefordert. Bisher ohne Reaktion. Gleiches gilt für mehrmaliges Nachfragen der Rundschau bei der Grand City Zweigniederlassung in Berlin.