IHK: Heynkes lehnt Rücktrittsforderung ab

Wuppertal · Die Bergische Industrie- und Handelskammer (IHK) hat ihrem Vizepräsidenten Jörg Heynkes am Dienstag (22. September 2015) nahegelegt zurückzutreten. Der Geschäftsführer der "VillaMedia" hat das aber abgelehnt.

Jörg Heynkes (2.v.re.) bei einer Freifunk-Aktion mit den Grünen Martin-Sebastian Abel (li.), Marc Schulz, Jörg Heynkes und Jutta Velte.

Foto: Grüne

Hintergrund ist ein Facebook-Post von Heynkes: Er hatte sich nach eigenem Bekunden "als Privatperson" für Andreas Mucke (SPD) als neuen Oberbürgermeister stark gemacht (wir berichteten). Das Vorgehen sei zwar rechtlich in Ordnung, so IHK-Präsident Thomas Meyer. Er erwarte aber, dass sich die Mitglieder neutral verhielten. Meyer forderte Heynkes auf, solche Stellungnahmen in der Zukunft zu unterlassen. Heynkes lehnte das jedoch ebenso ab wie die Aufforderung, sein Amt zur Verfügung zu stellen.

Auf Facebook äußerte sich Heynkes wie folgt: "Wir hatten eine gute Sitzung, die in aller Sachlichkeit geführt wurde. Mein Präsident, Thomas Meyer, hat sehr lange und ausführlich ausgeführt, dass mein Verhalten nicht gegen offizielle Regeln der IHK oder gegen irgendwelche Gesetze verstoßen hat. Soweit die gute Nachricht. Trotzdem missbilligen das Präsidium und der Präsident meine Einmischung in den OB Wahlkampf und meine Parteinahme für den Kandidaten Mucke. Desweiteren einige meiner Formulierungen (Eier und Hinterzimmer). Man ist der Auffassung, dass sich alle Präsidiumsmitglieder in politischen Fragestellungen besonders zurückhalten müssten und wir uns nicht in derart, wie ich es getan habe, einbringen dürfen. Diese Haltung des Präsidiums respektiere ich ausdrücklich, ich teile sie aber nicht. Für mich war und ist, die Ausübung meiner bürgerlichen Rechte, Pflichten und Freiheiten immer und zu jeder Zeit eine wichtige Voraussetzung. Für jedwedes Engagement, unersetzlich und deshalb nicht verhandelbar. Deshalb konnten wir leider keine gemeinsame Haltung in dieser Frage entwickeln. Das Präsidium hat meine Vorgehensweise missbilligt und der Präsident hat mir sein Vertrauen entzogen. Ich möchte an dieser Stelle ausdrücklich erwähnen, dass ich dieses aus seiner Sicht absolut nachvollziehen kann. Da ich persönlich mit meinem Verhalten im Reinen bin, konnte ich dem Wunsch des Präsidenten nach meinem Rücktritt auch nicht folgen. Werde mich aber natürlich jederzeit einem Votum meines Souveräns, der Vollversammlung der IHK, stellen und diesen auch respektieren. Bis dahin bleibt alles so wie es ist."