Workers‘ Memorial Day IG BAU ruft in Wuppertal zu Gedenkminute auf
Wuppertal · "Jeder Unfall ist einer zu viel" — unter diesem Motto ruft die IG Bauen-Agrar-Umwelt(IG BAU) in Wuppertal zu einer Gedenkminute für die Opfer von Arbeitsunfällen auf.Bereits am kommenden Freitag (27.
April 2018) — dem Vortag des internationalen
Workers‘ Memorial Days — soll um 12 Uhr der Menschen gedacht werden, die im Job
tödlich verunglückt oder berufsunfähig geworden sind.
"Die Schweigeminute erinnert daran, dass nicht nur auf anderen Kontinenten beim
Arbeitsschutz einiges im Argen liegt, sondern auch bei uns noch viel zu tun ist, um
Beschäftigte besser zu schützen", sagt die IG BAU-Bezirksvorsitzende Doris Jetten. So
kam es nach Angaben der Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft (BG Bau) auf
Baustellen in Nordrhein-Westfalen im Jahr 2017 zu rund 24.800 Arbeitsunfällen, zehn
Unfälle endeten tödlich.
"Stürze vom Gerüst oder Verletzungen mit dem Häcksler entstehen oft unter Stress. Die
Zeit für das richtige Absichern oder das Anziehen der Schutzkleidung muss aber da
sein", betont Jetten. Die Gewerkschafterin kritisiert die Haltung mancher Arbeitgeber, im
Arbeitsschutz lediglich einen Kostenfaktor zu sehen: "Unternehmen sind dazu
verpflichtet, für die Sicherheit ihrer Mitarbeiter zu sorgen. Wer daran spart, handelt
unverantwortlich."
Der Workers‘ Memorial Day fand erstmals 1984 in Kanada statt: Die Gewerkschaft für
Angestellte im öffentlichen Dienst rief damals dazu auf, der im Arbeitsleben verstorbenen
Mitarbeiter zu gedenken. Seit 1989 wird der Gedenktag weltweit begangen. In der
Berliner Gedächtniskirche findet dann am 28. April ein zentraler Gedenkgottesdienst mit
Vertretern von Christentum, Islam und Judentum statt.