16 Monate und fünf Millionen Euro Großbaustelle am Lichtscheider Kreisel ab 11. Mai
Wuppertal · Verkehrsdezernent Frank Meyer nennt es eine „Operation am offenen Herzen“: Im Mai starten die Arbeiten am Lichtscheider Kreisel. Ziel ist es, die Leistungsfähigkeit des komplexen Knotenpunktes der Landstraßen 417, 418 und 419 zu erhöhen, so die Stadt. Die Gesamtbauzeit dauert voraussichtlich 16 Monate. Das Projekt kostet etwa fünf Millionen Euro, die das Land NRW bezahlt.
Gleichzeitig wird die Einmündung des Schliemannweges und der Heinz-Fangman-Straße in die Obere Lichtenplatzer Straße ausgebaut. Hier kommen ein Linksabbieger, breitere Fahrspuren, Gehwege und Radverkehrsanlagen sowie eine Ampelanlage neu hinzu. „Es ist gut, dass wir diese Maßnahme jetzt endlich angehen können. Wir setzen auf das Miteinander unterschiedlicher Verkehrsmittel und wollen durch einen gesunden Mix das Beste für die Bürger und für die Umwelt erreichen. Dazu gehört auch, dass wir den Verkehr flüssig gestalten und den Bus- und Radverkehr entsprechend berücksichtigen“, so Oberbürgermeister Andreas Mucke. „Der Lichtenplatzer Kreisel ist eine wichtige Verkehrsdrehscheibe für Barmen, Cronenberg, Elberfeld und Ronsdorf.“
Das Straßenbauunternehmen „Strabag“ hat neben dem Wasserturm bereits seine Container aufgebaut und einen Lagerplatz geschaffen. Das Ingenieurbüro Leinfelder koordiniert und plant derzeit die letzten Feinheiten für den Bauablauf. Ab der kommenden Woche sind erste vorbereitende Arbeiten auf den Straßen zu sehen. Dabei handelt es sich besonders um Änderungen an den benachbarten Knotenpunkten und die provisorische Verbreiterung von engen Stelle. Diese Vorarbeiten beeinträchtigen den laufenden Verkehr nur wenig. Mit den Wuppertaler Stadtwerken werden aktuell Ersatzhaltestellen und die Busverkehrsführung vorbereitet.
Ab dem 11. Mai werden einzelne Abschnitte des Verteilerkreises gesperrt. Der Verkehr wird dann für mehrere Monate über die Oberbergische Straße, die Müngstener Straße und die Obere Lichtenplatzer Straße umgeleitet. „Der Kreisel wird sozusagen erweitert, der Verkehr fließt teils mit einer Einbahnstraßen-Regelung um die Baustelle herum. Wegen aktueller Arbeitsschutzbestimmungen und wegen der Brückenbauwerke, die sich unter dem Verteilerkreisel befinden, ist es nicht möglich, die Kreisfahrbahn während der Bauzeit einspurig zu befahrbar zu machen“, so die Verwaltung.
„Es handelt sich um eine sehr umfangreiche bauzeitliche Verkehrsführung, die durch verkehrstechnische Berechnungen analysiert und intensiv vorbereitet wurde. Unsere Planer sind sehr zuversichtlich, dass der Verkehrsfluss während der grundsätzlich Bauzeit gegeben ist. Alle Fahrbeziehungen werden aufrechterhalten und nur sehr kleinräumig umgeleitet. Dennoch bleibt der Verkehrsknoten hoch belastet und es sind zur ,Rush-Hour´ auch punktuell Rückstauungen zu erwarten“, so Frank Meyer, Dezernent für Stadtentwicklung, Bauen, Verkehr und Umwelt.
Die Fahrzeuge würden gezielt gelenkt und mit umfassender Beschilderung in den erweiterten Kreisel geführt. Die kleinteiligen Umleitungen erstrecken sich bei späteren Bauabschnitten auch in Richtung Wettiner Straße und beinhalten Wendemöglichkeiten an der Ronsdorfer Straße. Für den Busverkehr wird der bestehende Verknüpfungspunkt in Ersatzhaltestellen verlagert. Fußgänger und Radfahrer kommen auf den örtlichen Verbindungswegen weitestgehend ohne Einschränkung durch den Kreisel.
Die Zufahrt zu den Anliegergrundstücken im Umfeld der Baumaßnahme sei auch während der Bauzeit bis auf kurzzeitige Einschränkungen gewährleistet. „Bei einzelnen Bauabschnitten ist die Zu- und Abfahrt nur in einer Richtung möglich. Während auf der Oberen Lichtenplatzer Straße ausgeschachtet oder asphaltiert wird, lässt es sich nicht vermieden, dass Zufahrten wenige Tage oder einzelne Stunden gesperrt werden müssen. Die betroffenen Anlieger werden einzeln darüber informiert“, so die Stadt. „Sowohl das Ressort Straßen und Verkehr als auch das ausführende Unternehmen sind bemüht, die Einschränkungen so kurz und gering wie möglich zu halten. Während der Vorweihnachts- und Winterzeit wird es planmäßige Unterbrechungen geben.“
Während der Sommerferien wird voraussichtlich im östlichen Teil des Kreisels gearbeitet, der Verkehr wird dann durch den Kreisel in Gegenrichtung um die Baustelle geleitet, auch weiter mit einer Umleitung über die Müngstener und die Oberbergische Straße. 2021 soll die Maßnahme schließlich mit dem Ausbau des Schliemannweges enden. Während dieser Bauphase soll der neue „Verteilerkreisel“ schon größtenteils in Betrieb sein.