Bilanzpressekonferenz der Barmenia "Frage nach Riester ist verfehlt"

Wuppertal · Trotz Zinstief und politischem Gegenwind präsentiert die Barmenia gute Zahlen für 2015. Langfristig will man die Dominanz der Personenversicherungen zurückfahren.

Barmenia-Vorstand Andreas Eurich hält die private Altersvorsorge auch künftig für wichtig.

Foto: Barmenia

Ein Beitrags-Zuwachs von fast fünf Prozent auf 1,92 Milliarden Euro und zehn Prozent mehr Neugeschäft in allen drei Konzernsparten (Kranken-, Lebens- sowie Schadens- und Unfallversicherungen) — eigentlich könnte die Barmenia zufrieden sein. "In Summe" sei man das auch, so Vorstand Andreas Eurich bei der Bilanzpressekonferenz, aber Euphorie herrscht in der Hauptverwaltung an der Barmenia-Allee nicht. Grund: die Fragezeichen hinter der privaten Altersvorsorge und die wohl noch langfristig auf die Renditen der Lebensversicherungen drückenden Tiefstzinsen.

Das aktuell auch politisch heiß diskutierte Thema, ob sich private Altersvorsorge noch lohnt, ärgert Eurich dabei. "Die Frage nach Riester ist verfehlt. Wir reden hier über 16 Millionen Verträge, die im Alter zu einer verbesserten Lebenssituation beitragen." Der mediale Gegenwind habe es dem Vertrieb nicht einfach gemacht. Trotzdem konnte die Barmenia mit ihren Lebensversicherungsprodukten noch einmal 5,5 Prozent an Beitragsvolumen zulegen.

Auf Sicht will man aber vor allem die Standbeine jenseits der von politischen Entscheidungen rund ums Gesundheitssystem und den Zinsentwicklungen abhängigen Personenversicherungen stärken. Im Neugeschäft machten Hausrat, Haftpflicht, KfZ und Co. bei der in erster Linie als Krankenversicherung wahrgenommenen Barmenia 2015 bereits 20 Prozent aus.

Dass die private Krankenversicherung mit einem Beitragsvolumen von 1,56 Milliarden Euro aber vorerst weiter im Fokus des Barmenia-Geschehens steht, liegt auf der Hand. Mit digitalem Service und schnellem Geldfluss dank Rechnungs-App punktet man aktuell bei den Versicherten. Jeder neunte Wechsler aus der gesetzlichen Krankenversicherung entscheidet sich im Moment für die Barmenia.