Projekt „Pandrillus“ Primaten-Aktivistin Liza Gadsby im Wuppertaler Zoo
Wuppertal · Was Jane Goodall für die Schimpansen ist, ist Liza Gadsby für die Drills. Sie setzt sich seit über 30 Jahren für den Schutz der eher unbekannten und seltenen Primaten Westafrikas ein. Der Grüne Zoo durfte nun Liza Gadsby in Wuppertal begrüßen und ihr die dreiköpfige Drillfamilie vorstellen.
Liza Gadsby freute sich über den Bau des Geheges und hob anerkennend das natürliche Verhalten der Tiere hervor. Sie kann viele Geschichten über Regierungswechsel, Korruption oder Dauerregen und verschüttete Camps erzählen. Als die amerikanische Biologin zusammen mit ihrem Partner Peter Jenkins vor über 30 Jahren nach Afrika reiste, ahnte sie noch nicht, welchen Herausforderungen sie sich bis heute stellen würde.
In Nigeria und Kamerun beobachteten die Forscher damals, wie junge verwaiste Drills für den Haustierhandel oder den Verzehr von Buschfleisch angeboten wurden. Sie gründeten 1988 die Organisation „Pandrillus“, die der Zoo Wuppertal schon seit vielen Jahren gemeinsam mit dem Zoo-Verein über „Rettet den Drill“ unterstützt. Denn der Bestand der Drills ist durch Wilderei, Abholzung des Lebensraumes und Besiedelung des Menschen stark bedroht – geschätzt gibt es heute nur noch 3.000 Tiere.
Kurz nach der Gründung von „Pandrillus“ startete Liza Gadsby mit ihrem Partner ein ehrgeiziges Schutzprogramm. Sie organisierten Interessengemeinschaften mit einheimischen Jägern, starteten Aufklärungskampagnen und errichteten Auffangstationen in Nigeria und Kamerun. Sie schafften außerdem neue Arbeitsplätze und förderten den Ökotourismus in den Regionen.
Bereits 1996 wurden Liza Gadsby und Peter Jenkins für ihr nachhaltiges Engagement mit dem renommierten „Whitley Award“ des „Whitley Fund for Nature „ausgezeichnet. Für die Zukunft hofft Liza, bereits zeitnah geplante Auswilderungsprojekte in angrenzenden Schutzgebieten umsetzen zu können.
Ein großes Anliegen auch für den Zoo Wuppertal, der sich weiterhin gemeinsam mit dem Zoo-Verein für den Artenschutz der Drills engagiert. „Uns liegt auch die Weiterbildung der Veterinäre vor Ort am Herzen“, sagt Zoodirektor Dr. Arne Lawrenz. „Zur Auswilderung dient nur ein gesunder Tierbestand dem Artenschutz.“