Politik DGB: 21.815 Wuppertalern droht Armut im Alter

Wuppertal · Der DGB Wuppertal hat am Dienstag (12. September 2017) mit drei Kampagnen im Stadtgebiet auf die wachsende Gefahr von Altersarmut hingewiesen. Vor dem Rathaus in Barmen trafen sich die Gewerkschafter mit der Bundestagskandidaten Sylvia Meyer (Bündnis90/Die Grünen), Rainer Spiecker (CDU), Helge Lindh (SPD) und Bernhard Sander (Die Linke).

Daniel Kolle, Cornelia Weiß (beide ver.di), Karl-Herbert Hassenpflug (EVG), Guido Grüning (DGB), Silke Iffländer, Jana Holland, Bernd Balzer (alle ver.di).

Foto: DGB

Der DGB und seine acht Mitgliedsgewerkschaften machten dabei deutlich, dass Ende 2016 in Wuppertal 21.815 Beschäftigte (Vollzeit, ohne Auszubildende) weniger als 2.500 Euro brutto im Monat verdienten. Dies gehe aus Zahlen der Bundesagentur für Arbeit hervor. Ein Bruttoeinkommen oberhalb dieser Grenze sei jedoch notwendig, um nach 40 Beitragsjahren nicht in die Grundsicherung zu fallen. Ursache für dieses Problem sei das Senken des Rentenniveaus, das im Jahr 2030 auf bis zu 43 Prozent fallen werde.

"Wir brauchen als Allererstes eine Stabilisierung des gesetzlichen Rentenniveaus auf dem heutigen Stand von 48 Prozent. Die Rente muss endlich wieder Schritt halten mit der Entwicklung der Löhne", sagt Stadtverbandsvorsitzender Guido Grüning. "In einem weiteren Schritt muss das Rentenniveau wieder angehoben werden — etwa auf 50 Prozent. Wir dürfen nicht zulassen, dass Menschen am Ende eines jahrzehntelangen Berufslebens für ihre Arbeit immer weniger Rente bekommen."

Nach geltendem Recht soll das sinkende Rentenniveau durch private Altersvorsorge ausgeglichen werden. Grüning: " Aus den letzten 15 Jahre wissen wir: Riester ist gescheitert. Deshalb brauchen wir einen Kurswechsel in der Rentenpolitik. Das Thema darf nicht auf die lange Bank geschoben werden, es muss jetzt gehandelt werden. Es ist eine der großen Zukunftsfragen, wie wir die gesetzliche Rente aufstellen. Die DGB-Gewerkschaften haben klare Anforderungen an die Rentenpolitik formuliert und die Wuppertaler Kandidatinnen und Kandidaten für den Deutschen Bundestag damit konfrontiert. Nach der Wahl werden wir die Parteien dann an ihren Aussagen messen."