Beim Kraftfahrzeugbau handelt es sich mit weitem Abstand zu den „Konkurrenten“ um die größte Industriebranche des Landes. 2021 betrug der Umsatz der Branche nach Angaben des Verbands der Chemischen Industrie e.V. 413 492,6 Millionen Euro. Kein Wunder, denn nach wie vor sind die deutschen Motoren und Kraftfahrzeuge ein Exempel für hohe Qualität und Fortschritt in der Branche.

Der Kraftfahrzeugbau umfasst zum einen die Produktion von:

Zum anderen subsumiert man auch die einzelnen Komponenten für die verschiedenen Fahrzeuge unter diese Kategorie. Hinzu kommen Zulieferer und Erstausrüster.

Spannend wird in Zukunft vor allem sein, dass sich die Branche in einem Transformationsprozess befindet. Elektroautos gewinnen an Bedeutung und andere Antriebe sind gefragt. Konkurrenten aus den USA sowie China sind Deutschland hier teils voraus. Traditionelle Fahrzeugbauer sind also vor Herausforderungen gestellt, die sich auch auf den künftigen Umsatz der Industriebranche auswirken könnten.

Der Maschinenbau, als zweitgrößte Industriebranche des Landes, ist ebenfalls ein Aushängeschild der deutschen Industrie. 2021 betrug der Umsatz der Branche 245 514,8 Millionen Euro.

Die Branche stellt einen Zweig des Ingenieurwesens dar. Angewendet werden in ihr Prinzipien der Physik, Ingenieurmathematik und Materialwissenschaften. Das Ziel ist es in der Regel, mechanische Systeme zu entwerfen, diese zu analysieren, herzustellen und für deren Wartung zu sorgen.

International bekannt ist die deutsche Maschinenbauindustrie für ihre Qualität, Zuverlässigkeit und Innovation. Deutsche Unternehmen stellen eine Vielzahl von Produkten her, von kleinen Komponenten wie Schrauben und Muttern bis hin zu riesigen Produktionsanlagen und Automatisierungssystemen. Die Produktpalette reicht von Werkzeugmaschinen über Landmaschinen bis hin zu Flugzeugen und Schienenfahrzeugen.

In den vergangenen Jahren hat die Branche sich verstärkt auf Digitalisierung und Industrie 4.0 fokussiert. Das bedeutet, dass Maschinen und Anlagen zunehmend mit Sensoren und Software ausgestattet werden, um eine höhere Automatisierung, Effizienz und Flexibilität zu erreichen. Die Digitalisierung bietet auch neue Geschäftsmöglichkeiten wie die Entwicklung von Softwarelösungen und die Bereitstellung von Dienstleistungen wie Wartung und Fernüberwachung.

Die chemisch-pharmazeutische Industrie ist ebenfalls eine der wichtigsten Branchen in Deutschland und ein wichtiger Motor der hiesigen Wirtschaft. 2021 betrug der Umsatz in der chemisch-pharmazeutischen Industrie in Deutschland 227 135,3 Millionen Euro.

Die Industrie ist geprägt von international tätigen Konzernen wie Bayer, BASF oder Merck, aber auch von vielen mittelständischen Unternehmen. Die Branche ist führend in der Produktion von Medikamenten, Chemikalien und Pflanzenschutzmitteln.

Dabei steht die Sicherheit der Produkte und der Schutz der Umwelt im Mittelpunkt. Die Forschung und Entwicklung neuer Wirkstoffe ist ein wichtiger Teil der Arbeit in der chemisch-pharmazeutischen Industrie.

Die Elektrotechnik hat ihren Platz unter den wichtigsten Industriebranchen ebenfalls mehr als verdient. Im Jahr 2021 betrug der Umsatz der Branche 193 129,5 Millionen Euro.

Die Elektrotechnik umfasst eine breite Palette von Unternehmen, die Produkte und Dienstleistungen in den verschiedenen Bereichen anbieten, wie etwa:

Deutsche Elektrotechnik-Unternehmen genießen einen hervorragenden Ruf auf der ganzen Welt, insbesondere im Bereich der Automatisierung und der erneuerbaren Energien. Das hängt unter anderem damit zusammen, dass viele der Unternehmen in der Lage sind, besonders hochwertige und innovative Produkte herzustellen. Diese sind in der Lage, den Bedarf an Energie- und Informationsinfrastruktur in Deutschland sowie weltweit zu decken. Die Branche kann damit in entscheidender Weise zu einer Nachhaltigkeit der digitalen Gesellschaft beitragen.

Die Branche schafft permanent eine Vielzahl von Arbeitsplätzen für qualifizierte Fachkräfte und trägt maßgeblich zum Wirtschaftswachstum Deutschlands bei.

Die Ernährungsindustrie ist die nächste Branche in dieser Top Ten und liegt nur knapp hinter der Elektrotechnik. 2021 betrug der Umsatz der Branche 186 253,2 Millionen Euro.

Die Branche umfasst Unternehmen, die Lebensmittel produzieren, verarbeiten und vermarkten. Die Produktpalette reicht dabei von Obst und Gemüse über Milchprodukte und Fleisch bis hin zu Süßwaren und Getränken.

Die deutsche Ernährungsindustrie setzt auf innovative Produktions- und Verarbeitungstechnologien, um eine hohe Qualität und Sicherheit der Lebensmittel zu gewährleisten. Die Nachfrage nach biologischen, vegetarischen und veganen Lebensmitteln steigt stetig an. Zukünftig wird sich die Ernährungsindustrie daher auf gesellschaftliche Veränderungen und Trends einstellen müssen, um weiterhin und nachhaltig wettbewerbsfähig zu bleiben.

Die Metallerzeugungs- und -bearbeitungsindustrie in Deutschland bringt eine Vielzahl wichtiger Produkte und Dienstleistungen hervor. 2021 betrug der Umsatz dieser Branche 120 252,6 Millionen Euro.

Die Industrie ist eng mit anderen Branchen wie dem Maschinenbau, der Automobilindustrie und der Elektrotechnik verbunden und liefert wichtige Vorprodukte für diese Branchen. Schon seit Jahrhunderten ist die Metallerzeugung und -bearbeitung hierzulande ein wichtiger Wirtschaftsfaktor mit langer Tradition.

Die Branche ist geprägt von vielen großen Unternehmen, aber auch von etlichen mittelständischen und kleinen Betrieben. Die Herstellung von Stahl, Aluminium, Kupfer und anderen Metallen ist ein wichtiger Teil der Industrie. Zudem gehört die Herstellung von Metallprodukten wie Blechen, Rohren, Maschinenbauteilen und Fahrzeugteilen zum Kerngeschäft der Branche.

Durch die hohe Nachfrage nach diesen Produkten bleibt die Metallerzeugung und -bearbeitung in Deutschland mit großer Wahrscheinlichkeit auch künftig ein wichtiger Wirtschaftszweig.

Die Branche des Bauhauptgewerbes in Deutschland beschäftigt zahlreiche Fachkräfte und Unternehmen, die sich mit der Planung, dem Bau und der Sanierung von Gebäuden, Infrastrukturen und Verkehrswegen befassen. 2021 betrug der Umsatz der Branche 100 147,1 Millionen Euro.

Die Vielfalt der Bauvorhaben reicht von Wohn- und Geschäftshäusern über Straßen, Brücken und Tunnel bis hin zu öffentlichen Einrichtungen und Großprojekten wie Flughäfen oder Stadien.

Das Bauhauptgewerbe sieht sich jedoch einigen Herausforderungen konfrontiert. Dazu gehören etwa der Fachkräftemangel und der steigende Kostendruck. Trotz allem bleibt die Branche ein wichtiger Wirtschaftsfaktor in Deutschland und wird auch in Zukunft eine zentrale Rolle spielen.

Die Kunststoffindustrie zählt in Deutschland ebenso zu den bedeutendsten Industrien des Landes. 2021 betrug der Umsatz der Branche 70 011,4 Millionen Euro.

Sie umfasst eine Vielzahl von Unternehmen, die Produkte aus Kunststoff herstellen. Die Palette reicht von einfachen Verpackungen bis hin zu hochtechnologischen Produkten wie medizinischen Geräten und Automobilteilen.

Die Branche hat eine lange Tradition und ist eng mit der chemischen Industrie verbunden. Die meisten Kunststoffprodukte werden in Deutschland hergestellt und exportiert, wobei die größten Abnehmerländer die USA und China sind.

Die Industrie setzt sich stark für Nachhaltigkeit und Umweltschutz ein, indem sie sich auf die Entwicklung von Recyclingtechnologien und biobasierten Kunststoffen konzentriert.

Die Papierindustrie in Deutschland ist eine wichtige Branche mit einer besonders langen Tradition. Noch bis heute werden verschiedene Papiere in großer Stückzahl in Deutschland produziert. 2021 betrug der Umsatz der Branche 41 677,0 Millionen Euro.

Die Papierindustrie lässt sich hierzulande grob in vier große Themenfelder aufteilen, die alle unterschiedlich gewichtet sind. Neben Verpackungspapieren und grafischen Papieren werden vor allem Hygienepapiere und technische sowie Spezialpapiere in Deutschland hergestellt.

Jegliche Papierherstellung erfolgt dabei hierzulande zu einem großen Teil aus Altpapier, das recycelt wird. Dadurch trägt die Branche zum Umweltschutz bei.

Wie viele andere Branchen auch, muss sich die Papierindustrie ebenfalls einigen Herausforderungen stellen. Zum einen konkurriert sie mit günstigeren Papierherstellern aus anderen Ländern, zum anderen führt der digitale Wandel zu einem sinkenden Bedarf an Papierprodukten. Dennoch investiert die Branche in neue Technologien und Innovationen, um wettbewerbsfähig zu bleiben und auch in Zukunft eine wichtige Rolle in der deutschen Wirtschaft zu spielen.

Obwohl letztlich auch das Textilgewerbe eine der großen Industrien Deutschlands mit langer Geschichte ist, hat die Branche jüngst mit verschiedenen Herausforderungen zu kämpfen gehabt. Daher betrug der Umsatz der Branche 2021 „nur“ noch 11 798,0 Millionen Euro.

Gerade die Konkurrenz aus Billiglohnländern macht der hiesigen Textilindustrie zu schaffen. Viele Unternehmen haben deshalb ihre Produktion ins Ausland verlagert oder mussten gar schließen.

Trotz allem gibt es in Deutschland noch eine beträchtliche Anzahl von Textilunternehmen. Viele davon sind im Bereich hochwertiger und spezialisierter Textilien zu finden. Die wichtigsten Produkte sind Bekleidung, Heimtextilien, technische Textilien und Spezialtextilien für den Fahrzeugbau und die Medizinbranche.

Die deutsche Textilindustrie ist weltweit bekannt für ihre Innovationskraft und ihr Engagement für Nachhaltigkeit und umweltfreundliche Produktion. Diesen Status wird sie vermutlich auch in Zukunft halten können.