Gärtnern Der Garten im Herbst – Planung und Pflanzungen

Wuppertal · Im Herbst neigt sich die Hauptvegetationszeit der meisten Pflanzen allmählich dem Ende. Das heißt aber nicht, dass es während der Herbstmonate im Garten nichts zu tun gäbe. Ganz im Gegenteil sind zu dieser Jahreszeit viele Gärtner hochaktiv. Abgesehen von der Herbsternte, die je nach Nutzpflanzenbestand mehrere Tage oder gar Wochen in Anspruch nehmen kann, ist der Herbst auch ein idealer Zeitpunkt, um umfassende Gartenvorbereitungen für das nächste Jahr zu tätigen.

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Rasenpflege im Herbst: Den Rasen für den Winter fit machen

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Dem Rasen gebührt im Herbst nicht nur mit Blick auf das Laubharken besondere Aufmerksamkeit. Er wurde im Frühling und Sommer stark beansprucht und muss sich nun erholen. Dabei können Sie als Gärtner tatkräftig helfen, denn es gibt eine Fülle von Maßnahmen zur Rasenpflege im Herbst.

Zuallererst sollte der Rasen vor dem Winter noch einmal gründlich gemäht werden. Achten Sie darauf, den Rasen etwa vier Zentimeter hoch stehen zu lassen, um junge Grashalme nicht zu beschädigen. Auch schützt eine gewisse Rasenhöhe vor zu starken Winterschäden, was einem kräftigen und gleichmäßigen Austrieb im nächsten Frühling zugutekommt.

Sollte der Rasen während des Jahres viel Moos und Filz angesetzt haben, können Sie ihn im Herbst zudem vertikutieren. Davon profitiert auch die Wurzelbildung des Rasens. Denn die Bodenbelüftung wird dank einer Bearbeitung mit dem Vertikutierer deutlich verbessert, wodurch sich die Graswurzeln optimal im Boden entfalten können.

Durchgeführt wird das Vertikutieren am besten Anfang Oktober. So hat der Rasen vor dem Winter noch genug Zeit, um sich zu regenerieren. Hartnäckige Rasenunkräuter wie Löwenzahn können ergänzend mit einem Unkrautstecher entfernt werden.

Gedüngt wird der Rasen im Herbst mit Kaliumdünger. Diesen gibt es häufig sogar als speziellen Herbst-Rasendünger zu kaufen. Der hohe Kaliumanteil sorgt vor Wintereinbruch für besonders robuste und stabile Grashalme. Nutzen Sie für eine schön gleichmäßige Ausbringung am besten einen Streuwagen. Abschließend können Sie kahle Rasenstellen im Rahmen der herbstlichen Rasenpflege noch neu einsäen.

Hierfür wird die Rasensaat mit etwas feinem Sand vermengt, damit sie sich leichter auswerfen lässt. Bitte führen Sie die Neusaat nur bei Temperaturen über 10 °C durch. Es empfiehlt sich, das Saatgut festzuwalzen oder mit etwas Erde zu bedecken. Die Maßnahme verhindert, dass die Rasensaat vom Wind verweht oder von Vögeln weggepickt wird. Nach einer finalen Wässerung des Saatguts ist die Rasenpflege im Herbst dann auch abgeschlossen.

Die beste Jahreszeit für Gartenplanung

Ganz egal, ob Sie Ihren Garten neu anlegen oder umgestalten möchten - der Herbst ist für Vorbereitungen zur Gartengestaltung wie geschaffen. Da sich die Reihen üppig blühender Gewächse zu dieser Jahreszeit allmählich lichten, bekommen Gärtner einen guten Überblick über das Gartenareal. Entscheidungen zu neuen Stellflächen, Bauarbeiten oder Beetanlagen lassen sich so viel leichter treffen. Darüber hinaus geht manches Großprojekt zur Gartengestaltung auch mit zusätzlichem Aufwand für Materialbeschaffung und Projektgenehmigung einher.

Je nach Projektart können Baumaßnahmen im heimischen Grün mehrere Wochen oder Monate der Vorbereitungszeit in Anspruch nehmen. Ist beispielsweise der Bau eines Pools geplant, ist dafür frühzeitig einiges zu berücksichtigen und zu organisieren. So gibt es etwa zahlreiche Vorschriften für Poolanlagen im Garten. Sie sehen die Beantragung einer Baugenehmigung ab einer Größe von 100 Kubikmetern vor.

Des Weiteren müssen gesetzlich vorgeschriebene Mindestabstände zu Nachbargrundstücken und grundlegende Sicherheitsaspekte eingehalten werden. Zusammen mit der Materialbeschaffung und Ausführung der Bauarbeiten kann sich das Vorhaben Gartenpool darum über ein halbes Jahr lang hinziehen.

Da man entsprechende Arbeiten idealerweise bei warmen Temperaturen durchführt, ist es ratsam, bürokratische Hürden schon im Herbst zu nehmen. Auch eine zeitige Kosten-, Liefer- und Terminplanung kann später viel Stress ersparen. Weitere Baumaßnahmen im Garten, deren Planung man am besten im Herbst durchführt, sind Großprojekte wie

● Gartenhäuschen,

● Gartenlauben,

● Gartenwege,

● Pavillons,

● Saunabereiche,

● Spielplätze,

● Teichanlagen,

● Treibhäuser,

● oder Verandabau.

In vielen Fällen ist hier auch eine Bestellung wetterfester Holzmaterialien von Nöten, die nicht selten längere Lieferzeiten haben. Eine frühzeitige Planung sorgt deshalb dafür, dass Ihr Bauholz auch rechtzeitig ankommt. Ist bei den Arbeiten professionelle Hilfe notwendig, müssen frühzeitig Angebote eingeholt und Termine vereinbart werden.

Hochsaison für Gehölzpflanzungen

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Im Gegensatz zu krautigen Pflanzen wie Stauden oder Blumen werden Gehölze meist nicht im Frühling, sondern im Herbst gepflanzt. Um die Pflanzzeit für Sträucher und Bäume optimal nutzen zu können, sollten Sie sich bereits im Sommer Gedanken um mögliche Pflanzenarrangements im Garten machen.

Ein sorgfältiger Plan zur Gestaltung sowie eine grobe Skizze zur Aufteilung der einzelnen Gehölzbereiche erleichtert dann die Pflanzung im Herbst. Gepflanzt wird in der Regel zwischen September und Oktober. Hier droht den Gehölzen noch kein Nachtfrost, weshalb sie sich vor dem Winter noch gut am Standort etablieren können.

Das Gemüsebeet im Herbst

Nun wird im Herbst nicht nur viel Gemüse geerntet, sondern auch einiges frisch ausgebracht. Schnellwachsende Gemüsesorten wie Feldsalat, Rucola oder einige Krautsorten lassen sich bei frühzeitiger Aussaat im September sogar noch vor dem Winter ernten.

Ansonsten überlebt Gemüse wie Mangold, Radieschen oder Spinat ganz zuverlässig die Wintermonate und sorgt schon zeitig im Frühling für die erste Gemüseernte im Folgejahr. Je nach Gemüseart ist eine mehr oder weniger starke Herbstdüngung mit Kompost oder einem anderen organischen Dünger empfehlenswert.

Sie sorgt für eine gute Entwicklung der Gemüsepflanzen und stärkt diese vor Wintereinbruch noch einmal kräftig. Ein besonderer Tipp für die Herbstpflanzung sind Gemüsekulturen im Hochbeet. Die erhöhte Pflanzfläche ist im Winter nämlich besser vor Bodenfrost geschützt und lässt sich gegebenenfalls zusätzlich mit einer Schutzabdeckung für die kalten Winternächte versehen.

Auch Frühlingsblumen werden im Herbst gesetzt

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Wer seinen Rasen im Frühling in ein Meer aus blühenden Frühlingsblumen verwandeln möchte, muss die nötigen Vorbereitungen hierfür ebenfalls schon im Herbst treffen. Denn bei einem Großteil der Frühlingsblumen handelt es sich um Zwiebelpflanzen und die entwickeln ihre Blütentriebe unterirdisch schon im Winter.

Denkbar sind beispielsweise kleinere Arrangements in der Gartenwiese, aber auch in Gartenbeeten, wo die Blumenzwiebeln die Grundlage für eine üppige Blütenpracht im Frühlingsbeet schaffen. Schöne Pflanzbeispiele sind diesbezüglich Blumenklassiker wie

● Hyazinthen,

● Krokus,

● Narzissen,

● Schneeglöckchen,

● oder Tulpen.

Ein echtes Farbspektakel bereitet darüber hinaus der knallig gelb blühende Winterling, der ähnlich wie das Schneeglöckchen seine schönen Blüten manchmal schon im Winter zeigt. Weil er im Vergleich zu anderen Frühblühern unter den Zwiebelblumen relativ niedrig wächst, macht er sich zudem ausgezeichnet als Bodendecker im Frühlingsbeet.

Auch Blütenstauden wie Königskerze oder Fingerhut gewöhnen sich gerne über den Herbst und Winter im Gartenbeet ein. Wenn Sie im Herbst Frühlingsblumen auf dem Rasen ansiedeln, ist vor dem Setzen der Blumenzwiebeln zunächst eine ausgiebige Rasenpflege ratsam.

Rückschnitt und Winterschutzmaßnahmen

Wenn es sich nicht gerade um winterharte Gehölze und Stauden handelt, müssen Gartenpflanzen im Herbst ausreichend auf die kalte Jahreszeit vorbereitet werden. Das kann bei einem größeren Garten schon mal ein paar Tage dauern. Vor etwaigen Winterschutzmaßnahmen ist hierbei vielfach ein Rückschnitt der Pflanzen notwendig.

Manche Gewächse werden zwischen Oktober und November bodennah eingekürzt, damit Schmelzwasser welkes Laub nicht faulen lässt. Andere Pflanzen bekommen lediglich einen leichten Korrekturschnitt oder müssen zur Überwinterung ins Haus. Was danach noch im Garten verbleibt, können Sie auf vielfältige Weise winterfest machen.

Winterquartiere für Gartenbesucher

Besitzer eines tierfreundlichen Gartens sollten im Herbst auch an Zufluchtsmöglichkeiten für Gartenvögel und Nützlinge wie Igel denken. Lassen Sie dazu einfach ein paar Laubhaufen stehen, in denen sich Kleintiere verstecken können. Für Würmer, die bekanntlich äußerst wertvolle Helfer zur Verbesserung der Bodenqualität sind, eignen sich selbstgemachte Wurmkisten. Befüllen Sie die Kiste im Herbst mit Blumenerde und Kompost, um den Würmern ein nährstoffreiches Zuhause zu geben. Auch ein warmer Komposthaufen kann im Winter eine Nährstoffquelle und Unterschlupf für Gartenbewohner sein. Kontrollieren Sie Ihren Kompost vor dem Umsetzen im Herbst daher bitte auf Igelnester und Co., damit die kleinen Tierchen keinen Schaden nehmen.