Spendenaufruf: Akkupads zur Familienzusammenführung "Cars of Hope" starten am Donnerstag
Wuppertal · Ein Hilfskonvoi der Wuppertaler Hilfsorganisation "Cars of Hope" macht sich am Donnerstag (29. Oktober 2015) auf den Weg, um Flüchtlingen zu helfen. Nach wie vor werden Sach- und Geldspenden benötigt.
Besonders gefragt sind dabei Akkupads und Ladekabel für Smartphones. Und das aus gutem Grund.
"Wir haben uns sehr über die vielen Sachspenden gefreut. Wir wollen uns auch bei den Menschen bedanken, die bis jetzt vier PKWs, darunter auch ein Kleintransporter, und einen LKW zur Verfügung gestellt haben. Die Autos sind alle so gut wie voll. Auch der LKW, der einige Tage später los fahren wird, wird voll beladen sein, mit euren Sachspenden", zeigt sich René Schuijlenburg, Gründungsmitglied von "Cars of Hope", ob der großen Hilfsbereitschaft erfreut.
Bevor es also in wenigen Tagen losgeht, hat die Organisation noch ein besonderes Anliegen: So werden noch dringend Akkupads und Ladekabel für Smartphones benötigt, mit denen die geflüchteten Menschen ihre Handys aufladen können. "Dies ist deswegen so wichtig, weil viele Angehörige und Freunde einander während des langen Fluchtwegs verlieren. Behörden pferchen Busse und Züge oft voll und machen dann auf einmal die Türe zu und fahren los. Familien und Freunde werden dabei oft getrennt und können einander ohne Handyverbindung nicht wiederfinden", so Schuijlenburg, "Smartphones sind für Menschen, die sich auf die Flucht befinden, oft die einzige Möglichkeit sich über die Situation an den diversen Grenzen zu informieren. Aus diesem Grund bitten wir Ihre Sachspende, oder aber Geldspenden damit wir welche für die Geflüchteten kaufen können.
Entgegengenommen werden technischen Accessoires bis Donnerstagnachmittag im Café "Stilbruch" (Marienstraße 58). Es hat jeden Tag ab 16 Uhr geöffnet, besitzt aber auch einen Briefkasten, in dem die Ladekabel eingeworfen werden können. Am Donnerstag wird der Konvoi dann zunächst Slowenien und Kroatien ansteuern. Falls die Situation an der Grenze es erforderlich mache, würden eventuell auch weitere Ziele auf der "Balkan-Route" hinzukommen. Die Situation der geflüchteten Menschen werde dort immer härter. Sie schliefen oftmals bei immer niedrigeren Temperaturen draußen. "Deswegen würden wir uns freuen, wenn wir noch mehr Autos zur Verfügung gestellt bekommen und sich weitere Menschen mit Führerschein uns anschließen. Der Konvoi wird in Ljubljana (Slowenien) Verstärkung bekommen. Aus Hamburg, Bremen, Frankfurt und Italien starten auch Hilfstransporte Richtung Balkan-Route. Wir werden uns mit all diesen Menschen in Ljubljana treffen und dann gemeinsam zur Grenze fahren."
"Cars of Hope" hat zudem einen Appell von diversen europäischen Flüchtlingsinitiativen und Hilfsorganisationen an die EU-Mitgliedstaaten unterschrieben (www.europeact.eu/). Das Argument der Organisation für eine Unterschrift: "Wir fordern sichere und legale Fluchtwege in die EU. Es ist nicht akzeptabel, dass an den EU-Außengrenzen schon weit über 23.000 Menschen als direkte Folge der Abschottungspolitik der EU ertrunken sind. Die Bundesregierung ist mitverantwortlich für die Fluchtursachen. Erst letzte Woche wurde bekannt, dass die sie im ersten Halbjahr 2015 fast so viele Waffenexporte wie im gesamten Jahr 2014 genehmigt hat."
So gäbe es beispielsweise aus Syrien immer wieder Bilder, auf denen deutsche Waffen zu sehen sind. Organisationen wie Cars of Hope bieten dagegen "Praktische Hilfe an den Toren Europas".