17-jähriger Azubi lenkte Linienbusse Arbeitszeitbetrug eines Busfahrer-Kollegen?
Wuppertal · Im Prozess um die fristlose Kündigung eines Busfahrers aus Wuppertal durch die Stadtwerke WSW wird anders als ursprünglich vorgesehen nicht am Donnerstag (6. September 2018) weiterverhandelt. Das teilte das Arbeitsgericht mit.
Die Behörde habe den Prozessparteien einen Vorschlag gemacht, wie sie sich einigen können.
Der Fall hat viele Rundschau-Leser bewegt: Monatelang lenkte ein 17-jähriger Azubi ohne Fahrberechtigung offizielle Linienbusse der Stadtwerke. Als die illegalen Touren aufflogen, nahm sich der junge Mann das Leben.
Weil ihn ein Busfahrer mehrmals hatte fahren lassen, verhandelte das Arbeitsgericht. Laut früherer Mitteilung hatte das Unternehmen den Fahrer wegen mutmaßlichen Arbeitszeitbetrugs gekündigt. Der Fahrer gab bei Prozessbeginn im Mai zu, Linienfahrten mit Fahrgästen in Barmen einem anderen WSW-Mitarbeiter überlassen zu haben, während er Pause machte. Er habe allerdings nicht gewusst, dass es sich dabei um einen Auszubildenden handelte, der erst noch Busfahrer werden wollte und gar nicht die nötigen Erlaubnisse besaß. Das Geschehen war im Februar entdeckt worden. Laut den beklagten Stadtwerken soll es bei den Vorwürfen gegen den Kläger um Arbeitszeit im Bereich von Tagen gehen.
Zum Inhalt des Einigungsvorschlags teilte das Gericht noch nichts mit. Die Prozessparteien haben zunächst Gelegenheit, das Angebot zu prüfen.