Aktionstag in Wuppertal Pop-up-Radweg an der Adlerbrücke
Wuppertal · Am „Tag des Fahrrads“ (3. Juni 2021) hatte das Bündnis „Mobiles Wuppertal“ gemeinsam mit der Initiative „Fahrradstadt Wuppertal“ und dem ADFC Wuppertal / Solingen zu einem Aktionstag aufgerufen. In der bergischen Metropole und zeitgleich in 20 weiteren Städten in Deutschland sollte im Wahljahr ein Zeichen für nachhaltige Mobilität und Klimagerechtigkeit gesetzt werden.
Von 11 bis 13 Uhr konnte an der Adlerbrücke mit einem so genannten Pop-up-Radweg getestet werden, wie komfortabel und sicher es sich auch auf Hauptverkehrsstraßen Rad fahren lässt, wenn eine klare Abgrenzung gegenüber dem motorisierten Verkehr besteht. Eine entsprechende Rad-Infrastruktur wurde in zahlreichen Städten zur kurzfristigen Schaffung von weiterem Verkehrsraum für Radfahrende umgesetzt. „Während Nahmobilität im letzten Jahr immens an Bedeutung gewonnen hat und die Fahrradbranche boomt, ist auf den Straßen in Wuppertal bisher kaum etwas davon angekommen“, sagt Christian Wolter vom Bündnis „Mobiles Wuppertal“.
Trotz der Unwetterwarnung nutzten viele große und auch ganz kleine Radfahrerinnen und -fahrer das Angebot. Einigkeit bestand dain, dass eine Verkehrswende nicht allein durch Bahntrassenradwege erreicht werden könne. Für den Alltagsverkehr müssten flächendeckend sichere Radverbindungen entstehen. „Abgesehen davon, dass Gesetze und Regelwerke wie auch die StVO weiterhin nicht nachhaltige Mobilität stützen, ist die Entwicklung der Rahmenbedingungen aber in hohem Maß von den politischen Entscheidungen auf lokaler Ebene abhängig. Eine Mitgliedschaft in der AGFS macht eine Stadt noch nicht fahrrad- und fußgängerfreundlich. Hier bedarf es einer grundsätzlich geänderten Prioritätensetzung und einer Umverteilung des existierenden Straßenraumes. Die heutige Politik ist sozial ungerecht zu Lasten der Umwelt, Gesundheit, Mitmenschen und nachfolgender Generationen“, so Lorenz Hoffmann-Gaubig vom ADFC.
„Wir benötigen mehr Infrastruktur für sicheren Radverkehr“, ergänzt Christoph Grothe von der IG Fahrradstadt. „Ein lückenloses Netz, wie es für Autos bereits existiert. Der Ausbau muss deutlich schneller voran gehen und dem stark zunehmenden Radverkehr Rechnung tragen.
Die Initiativen fordern von der Wuppertaler Politik und Verwaltung nicht nur ein klares Bekenntnis, sondern auch eine kurzfristig sichtbare Umsetzung. „Unser Pop-up-Radweg zeigt, dass auch mit einfachen Mitteln wesentliche Verbesserungen für eine aktive Mobilität erreicht werden können“, kommentierte Kirsten Haberer von der IG Fahrradstadt Wuppertal.