Dezernent Panagiotis Paschalis schlägt "Bürgerhaus" vor Ämter unter einem Dach?
Wuppertal · Wegen der großen Probleme im Einwohnermeldeamt blickt Beteiligungsdezernent Panagiotis Paschalis nach vorn: Er wünscht sich ein "Bürgerhaus" als zentrale Anlaufstelle.
Paschalis, zu dessen Zuständigkeit bei weitem nicht nur das Thema Bürgerbeteiligung, sondern auch Meldeamt, Straßenverkehrsamt und Standesamt gehören, war gerade — zusammen mit OB Andreas Mucke — vor Ort am Steinweg. "Die Zustände sind für alle Beteiligten, für Bürger und Mitarbeiter, unwürdig", so Paschalis zur Rundschau.
Forderungen nach Wiederöffnung eines Meldeamtes für Elberfeld beziehungsweise der Rücknahme der vor Jahren erfolgten Zentralisierung in Barmen erteilt Paschalis eine Absage: "Dieses Rad kann man derzeit aus Finanzgründen nicht mehr zurückdrehen. Die Verwaltung arbeitet engagiert daran, das Meldeamt mittelfristig neu aufzustellen, damit wir künftig solche Arbeitsspitzen besser abfangen können. Das ist für mich auch eine Standortfrage."
Das Steinweg-Gebäude hält der Dezernent für grundsätzlich ungeeignet — architektonisch und in Sachen Lage: "Die alte, verwinkelte Immobilie lässt sich kaum so umgestalten, dass wir zu wirklich optimalen Arbeitsabläufen kommen. Es bliebe am Steinweg auch immer die unbefriedigende Situation in den Wartebereichen und bei den Parkplätzen."
Erste Priorität haben zurzeit die bereits eingeleiteten Sofortmaßnahmen, um die gegenwärtige Notsituation im Einwohnermeldeamt zu lindern. Panagiotis Paschalis strebt aber an, das Thema Bürgerservice klar zu optimieren und auf den "einer Großstadt würdigen, bürger- und mitarbeiterfreundlichen Zukunftsstandard zu bringen." Sein Plan: "Wuppertal sollte ein ,Bürgerhaus' bekommen, in dem unter anderem das Einwohnermeldeamt und die Zulassungsstelle unter einem Dach an einem zentralen Ort gemeinsam untergebracht sind."
Die fünf Millionen Euro, mit denen die Verwaltung in Sachen Um- oder Ausbau am Steinweg plant, könnten anderswo erheblich intelligenter investiert werden. Paschalis: "Wir brauchen ein 'Bürgerhaus', in dem die Wuppertaler viel offen und freundlich gestalteten Platz haben, wo aber auch die Mitarbeiter angemessene Räume vorfinden, um ihren Job vernünftig erledigen zu können."
Paschalis denkt an einen Standort, der mit Bussen als auch mit der Schwebebahn auf der Talachse oder in unmittelbarer Nähe sehr gut zu erreichen ist. Außerdem sei es unverzichtbar für ein "Bürgerhaus", dass es genug Parkplätze gibt. "Natürlich braucht so ein ambitioniertes Projekt eine intensive finanzielle und planerische Prüfung plus die politische Abstimmung", so Paschalis.
Wegen der Bürgerbüros in den Stadtteilen ist Paschalis im Kontakt mit den Bezirksbürgermeistern — wegen der Betreuung der Bezirksvertretungen und der personellen sowie sachlichen Ausstattung.