Der Tarifabschluss führt zu einer strukturellen Anhebung der Tarifentgelte im Schnitt zwischen 3,5 bis 4,2 Prozent, in einzelnen Entgeltgruppen sogar deutlich darüber. Nur für das Gebiet der Stadt Wuppertal resultieren daraus im Volumen über zwei Millionen Euro an Gehaltssteigerungen pro Jahr, strukturell und dauerhaft! Angesichts der Haushaltslage der Kommunen in Deutschland ein hart errungener, pragmatischer Kompromiss für beide Seiten.

Dieser Abschluss wirkt exponentiell, kommen die regulären Tariflohnerhöhungen der Tarifrunden mit dem Bund und dem Verband der kommunalen Arbeitgeber, jedes Jahr hinzu. Das Ergebnis bleibt, nach meiner ganz persönlichen Sicht, nicht hinter den Erwartungen zurück, weil das materielle Ergebnis zu niedrig ausfällt. Ich hätte — angesichts der herausragenden Leistungen der Kolleginnen und Kollegen bei der Gestaltung der Hilfs- und Willkommensangebote für Flüchtlinge, den aufopfernden Leistungen bei der Betreuung von Familien und Menschen in Not und dem unermüdlichen Einsatz für das Wohl und die frühkindliche Bildung unserer Kinder — einen echten Schritt in Richtung Aufwertung der sozialen und erzieherischen Berufe erwartet.

Dieser — nach der Tarifrunde 2009 zweite Schritt — ist erneut ein Schritt in die richtige Richtung, dem weitere folgen werden! Dafür gibt es eine breite Zustimmung in der Gesellschaft. Es ist Zeit für eine echte Aufwertung der Sozial- und Erziehungsdienste. Und gerade aus dieser Erfahrung in der Tarifrunde, ziehen wir die Kraft und den Mut für den nächsten Schritt.

Von Resignation und Stagnation keine Spur. Lautlosigkeit ist nicht gleich Tatenlosigkeit und nach der Ruhe folgt bekanntlich der Sturm.

Daniel Kolle, ver.di-Bezirksgeschäftsführer Wuppertal-Niederberg, Hoeftstraße