Leserbrief „Schieb doch mal einen Rollstuhl durch unser Viertel“
Betr.: Verkehrswende in Wuppertal, Leserbrief von Manfred Zöllmer
Lieber Manfred Zöllmer, Parteikollege und Nachbar, leider ist die Verkehrspolitik, die du hier mal wieder (vor einiger Zeit gab es schon einmal einen Leserbrief zu dem Thema von dir) vertrittst, von gestern. Menschen, welche dieses Land „am Laufen halten“, haben sich hierdurch keinen kostenlosen Parkplatz im öffentlichen Raum verdient, der dazu noch schwächere Verkehrsteilnehmer verdrängt.
Ich möchte zustimmen, dass der ÖPNV verbesserbar ist, allerdings ist es mittlerweile durchaus möglich, das Fahrrad nicht nur zum Spaß zu benutzen. Viele sind einfach nur zu bequem. Wenn Menschen sich nicht vom Auto abbringen lassen, müssen halt Anreize geschaffen werden, wie zum Beispiel Citymaut, Quartiersparkhäuser etc., um gar nicht mehr in die engen Viertel einfahren zu müssen.
Verkehrswende mit der Brechstange ist sicherlich nicht die optimale Lösung, allerdings kann es nicht dein Ernst sein, den Vater mit Kinderwagen oder den Rollifahrer auf die Straße zu verweisen, weil ja der Fußweg zugeparkt ist, mit Fahrzeugen von Menschen, die morgens nur mit dem PKW zur Arbeit fahren können.
Mein Tipp, schieb doch mal einen Rollstuhl durch unser Viertel und den Ölberg. Ich leihe dir auch einen.
Arndt Kretschmann
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