Leserbrief „Nur noch echten, wertlosen Sperrmüll herausstellen“
Wuppertal · Betr.: Sperrmüll in Wuppertal
Die von Ingrid Nolzen vorgeschlagene Individualisierung und stärkere Reglementierung des Sperrmülls dürfte zu einer häufigeren irregulären Entsorgung führen (‚wilde Müllkippen‘). Sinnvoll wäre das Ziel, dass die Sperrmüll-Nutzenden zukünftig nur noch echten, wertlosen Sperrmüll herausstellen, denn dann entfiele jeglicher Anreiz zum Sammeln und Suchen.
Dies setzt jedoch voraus, dass weiter nutzbare Gegenstände auf Flohmärkten verkauft, getauscht oder zu Secondhand-Geschäften wie dem Brockenhaus oder dem Kaufhaus der kleinen Preise gebracht werden. Auch können Bücherschränke oder Give-Boxen (Tauschschränke, zum Beispiel bei Utopiastadt oder am AZ) genutzt werden.
Eine Weiterverwendung von Dingen anstelle deren Neuerwerb schont Ressourcen und ist auch ökologisch sinnvoll. Oft helfen kleinere Reparaturen bei Instandsetzungen, Unterstützung findet sich etwa bei lokalen Reparatur-Cafés. Die Stadt sollte bei der Zielerreichung unterstützen, zum Beispiel mehr offizielle Tauschmöglichkeiten schaffen (auch im Sinne einer Kreislaufwirtschaft).
Übrigens erscheint es nicht nur ökologisch paradox, dass die Mitnahme und Weiternutzung von Gebrauchsgegenständen eine Ordnungswidrigkeit darstellt: Vom Sperrmüll gerettete Schätze lassen sich unter anderem im Café Hutmacher oder in privaten Wohnungen bewundern, viele werden sich auch noch an das frühere sehr interessante (Sperr-)Müllmuseum erinnern.
Thomas Kemper
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