Personalie Neuer Chef fürs Engelshaus

Wuppertal · Am liebsten würde er gleich heute anfangen, sagt er. Doch drei Monate muss sich Lars Bluma noch gedulden, bis er seine neue Stelle als Leiter des Historischen Zentrums antreten kann. Am Mittwoch (31. Januar 2018) hat sich der 48-Jährige schon einmal der Presse vorgestellt.

Ob der Historiker, der noch mit seiner Frau in Essen lebt, nach Wuppertal ziehen wird, ließ er offen.

Foto: Max Höllwarth

Lars Bluma ist ein echtes Kind des Ruhrgebiets. Geboren in Witten‧ — der Vater und der Großvater waren beide im Bereich Bergbau tätig — studierte Bluma später Geschichte, Germanistik und Philosophie an der Ruhr-Universität Bochum und arbeitete anschließend am dortigen Universitätsarchiv, bis er 1999 als wissenschaftlicher Mitarbeiter an den Lehrstuhl für Wirtschafts- und Technikgeschichte wechselte.

Nach der Promotion folgten fünf Jahre als wissenschaftlicher Mitarbeiter. Dabei beschäftigte er sich unter anderem mit sozialen Sicherungssystemen am Beispiel der Knappschaft und dem "Körper des Bergmanns in der Industrialisierung". Seit 2012 leitet Bluma den Forschungsbereich Bergbaugeschichte am Deutschen Bergbau-Museum Bochum.

"Ja, vielleicht war es mal an der Zeit, etwas anderes zu machen und aus Bochum herauszugehen", überlegt Bluma, der die Bergbaugeschichte inzwischen gut aufgestellt sieht und sich daher darauf freut, in Wuppertal künftig in den Bereich der Frühindustrialisierung einzutauchen.

Den Nachfolger von Eberhard Illner erwarten ab Mai eine Vielzahl von Aufgaben: So wird er zugleich Chef des Engelshauses, des Museums für Frühindustrialisierung und des pflegebedürftigen Stadtarchivs — und hat sich dabei gleich um so herausfordernde Aufgaben wie den Museumsbetrieb während des aufwendigen Umbaus, die konzeptionelle Weiterentwicklung des Museums sowie um die Organisation des Engelsjahres 2020 zu kümmern.

Engels übrigens begegnete ihm als Student. "Es ist natürlich spannend, dass ein Unternehmer Mitautor des Kommunistischen Manifests ist", sagt er.

Große Möglichkeiten sieht Bluma in seiner künftigen Wirkungsstätte: "Das Historische Zentrum und das Engelshaus haben ein Potenzial, das weit über Wuppertal und das Bergische Land hinaus geht", lobte Bluma während seines ersten öffentlichen Auftritts in Wuppertal. Es sei spannend, neue und vor allem internationale Besuchergruppen anzulocken.

Sein Verhältnis zu China ist für Bluma indes ein ganz besonderes. "Meine Frau hat chinesische Wurzeln", erzählt Bluma, "der Kontakt zu China hat für mich daher einen besonderen Reiz." Ob der Historiker, der mit seiner Frau in Essen lebt, nach Wuppertal ziehen wird, ließ er offen.