Keine Stechpalme für Kamioka
Er habe aus einem einzigartigen Theater ein Haus ohne eigene Künstler und ohne eigenes Profil gemacht und mit dem Tausch eines eigenen Opern-Ensembles gegen den Block-Betrieb mit Gastsängern zu Dumping-Löhnen "das deutsche Ensembletheatersystem in seinem Kern angegriffen".
Und doch — es reichte am Ende für den "Sieg" nicht aus.
Nach einem wochenlangen Kopf-an-Kopf-Rennen musste sich Opern-Intendant Toshiyuki Kamioka mit 35 Prozent der abgegebenen Stimmen im Kampf um die "Goldene Stechpalme" der Konkurrenz von "Miga Entertainment" mit 43 Prozent geschlagen geben.
Die Produktionsfirma hatte im vergangenen Jahr ihre "3-Musketiere-Tour" bereits zum zweiten Mal abgesagt — die beteiligten Künstler warten noch immer auf ihre Gehälter, die Karteninhabern auf Erstattung ihres Eintrittsgeldes.
Die Negativ-Auszeichnung "Die Goldene Stechpalme" wird für die besonders unfaire Behandlung von Künstlern durch den Verein "artbutfair" verliehen.