„Goldenes W“ von „So schmeckt Wuppertal!“ Fabelhafte Falafel im Freibad

Wuppertal · Mit seiner syrisch-libanesischen Küche hat Ahmad Dahoud die „So schmeckt Wuppertal!“-Tester mehrfach begeistert. Dafür verleiht die Redaktion seinem Restaurant „Neuenhof 1“ jetzt das „Goldene W“ in der Kategorie „Internationale Küche“.

Rundschau-Redakteur Stefan Seitz überreichte Ahmad Dahoud das „Goldene W“ passend zum kulinarischen Programm in der „Habibi-Lounge“ des „Neuenhof 1.“

Foto: Wuppertaler Rundschau

Die Auszeichnung ist ein weiteres kleines Kapitel in einer großen, bewegenden Lebensgeschichte: Der in Syrien geborene Ahmad Daoud hatte erst als Schneider gearbeitet, dann seine Liebe zum Kochen entdeckt und 21 Jahre überwiegend in Restaurants im Libanon am Herd gestanden. Die Lage im Nahen Osten zwang ihn vor sieben Jahren mit Frau und Kindern zur Flucht, die in Wuppertal endete.

„Ich hatte hier von Anfang an das Ziel, ein eigenes Restaurant aufzumachen“, erzählt er in ausgezeichnetem Deutsch, das kein Zufall ist: „Ich habe beim Lernen Vollgas gegeben. Denn sich ohne Sprachkenntnisse selbstständig zu machen, ist keine gute Idee.“ So aber übernahm er tatsächlich schon nach zwei Jahren, unterstützt durch seine Frau, das große Lokal mit der schönen Terrasse am Freibad Neuenhof auf Küllenhahn – und musste wegen Corona schnell wieder schließen.

„Wenn ich darüber rede, kommen mir immer noch fast die Tränen“, sagt er im Rückblick. Und darf stolz darauf sein, dass er sich mit einem auf Mehrwegbehältern basierenden Lieferdienst („Ich habe vier Kinder, Nachhaltigkeit ist mir wichtig!“) erfolgreich über Wasser hielt.

Zu diesem Erfolg dürfte auch die außergewöhnliche Qualität seiner Küche beigetragen haben: „Schon tausend Mal gegessen, aber noch nie in der Qualität – dieses Gütesiegel können wir den Falafeln geben. Frisch, nicht muffig, knusprig, ohne das Öl im Vordergrund zu schmecken, eine schiere Wohltat für die Geschmacksnerven“, urteilte „So schmeckt Wuppertal!“ über eine der Spezialitäten des Hauses.

Seinen Falafel-Trick verrät uns Ahmad Daoud zwar nicht, betont aber, dass 90 Prozent seiner Produkte liebevoll selbst gemacht sind. Mit dieser Philosophie schafft er es inzwischen auch, am Freibad-Imbiss, den er ebenfalls betreibt, gesunde Falafel-Taschen statt Pommes zu verkaufen.

Und auch die Restaurant-Gäste fragen kaum noch nach den nicht-arabischen Positionen auf der Karte. „Die Leute sagen: Wenn da ein Syrer im Freibad kocht, dann wollen wir auch syrisches Essen. Und vieles ist bei uns ja auch vegetarisch oder vegan, das liegt im Trend.“

Sein stylisch eingerichtetes „Neuenhof 1“ ist übrigens inzwischen auch noch um eine orientalisch dekorierte „Habibi-Lounge“ im Untergeschoss gewachsen und bietet jetzt noch mehr Platz für die Anhänger der variantenreichen Vor- und Hauptspeisen-Kreationen, denen sich Ahmad Daoud mit Hingabe widmet: „Koch ist ein harter Job, aber ich liebe ihn. Und wenn ich sehe, dass die Gäste nach dem Essen happy sind, dann ist das wunderbar ...“