Senioren-Union Wuppertal „Ein Recht auf analoges Leben“

Wuppertal · Die Wuppertaler Senioren-Union mahnt an, Ältere in die digitale Welt mitzunehmen. Viele drohten sonst abgekoppelt zu werden.

Nicht alle Seniorinnen und Senioren kommen mit Smartphones klar.

Foto: rupert B.

„Selbst bei einfachen Dingen wie Terminabsprachen für Behördenbesuche oder Überweisungen bei der Bank sind Menschen ohne Internetzugang im Nachteil“, kritisiert Hans Georg Heldmann, der Vorsitzende der Senioren-Union der CDU.

Er fordert ein „Recht auf analoges Leben“, spricht von Diskriminierung der Älteren und sieht sich damit einig mit der Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen (BAGSO). Deren Vorsitzende Regina Görner (ehemalige Sozialministerin des Saarlandes) beklagt, dass sich kein Hersteller Gedanken mache, wie Nutzerinnen und Nutzer mit digitalen Anwendungen klarkämen.

Die CDU-Seniorinnen und -Senioren wollen die Digitalisierung nicht grundsätzlich aufhalten. Da sich viele Ältere ohne Smartphone, Tablet oder Computer oft hilflos fühlten, verlangt Heldmann einen besseren analogen Service von Behörden, Banken und Sparkassen sowie allen Institutionen, die nur noch digital erreichbar sind. „Termine müssen sich auch telefonisch vereinbaren lassen, und das Online-Banking muss durch Schalterzeiten für Ältere oder durch mobile Geschäftsstellen ergänzt werden“, heißt es bei der Senioren-Union.

Wegen der ausgedünnten Filialnetze seien viele Seniorinnen und Senioren schon nicht mehr in der Lage, ohne fremde Hilfe die eigene Rente abzuholen, meint die Senioren-Union. Diese Ausgrenzung sei ein unhaltbarer Zustand.