Corona-Pandemie Kassenärztliche Vereinigung: NRW-Impfquote besser

Wuppertal / Düsseldorf · Die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Nordrhein sieht NRW im Bundesvergleich besser dastehen als in der Statistik des Robert-Koch-Instituts dargestellt.

Impfvorbereitung im Seniorenheim an der Vogelsangstraße (Archivbild).

Foto: Stadt Wuppertal

„Kennzahlen und Tabellen sind in Corona-Zeiten allgegenwärtig – eine immer wieder analysierte und zitierte Größe ist die sogenannte ,Impfquote‘, die das Robert-Koch-Institut veröffentlicht. Nordrhein-Westfalen liegt da seit Wochen auf den hinteren Plätzen, aktuell mit insgesamt knapp 500.000 Impfungen bei zwei Prozent – was für viele die Frage aufwirft, warum denn in NRW so ,langsam‘ geimpft wird.“, heißt es in einer Stellungnahme. „Die Antwort: Es wird nicht langsamer geimpft, im Gegenteil: Die RKI-Kennzahl lässt außer Betracht, dass zu einer vollständigen Immunisierung zwei Impfungen gehören. Weil das so ist, hat sich Nordrhein-Westfalen entschieden, den Impfstoff für die Zweitimpfung zusammen mit der Erstimpfung zu verplanen.“

Dr. med. Frank Bergmann, Vorstandsvorsitzender der KV Nordrhein: „Bei uns gilt ,safety first‘. Es war uns besonders wichtig, kostbaren Impfstoff nicht dadurch unwirksam werden zu lassen, weil die Zweitimpfung nicht stattfinden kann. Dadurch, dass wir immer die Hälfte des Impfstoffes zurücklegen, sind wir im Ergebnis langsamer bei den Erstimpfungen als andere Bundesländer, aber schneller und sicherer bei der Zweitimpfung. Man darf bei der Diskussion auch nicht vergessen: Wir sind als Bundesland dabei, die Impf-Versorgung der Senioren- und Pflegeheime schon bald abschließen zu können.“

Dr. med. Frank Bergmann, Vorstandsvorsitzender der KV Nordrhein.

Foto: KV Nordrhein

Fakt sei: „ Die Bundesländer mit den höchsten RKI-Impfquoten haben den vorhandenen Impfstoff zu einem sehr großen Anteil für Erstimpfungen verwendet. Würde das RKI eine Impfquote für die komplette Impfserie statt nur für die Erstimpfung ausgeben, läge NRW genau im Durchschnitt. Bei den Pflegeheimbewohnern sowie beim Verhältnis zwischen komplettierten und begonnenen Impfserien liegt NRW sogar deutlich besser als der Durchschnitt.“