Bergische Wirtschaft Corona-Maßnahmen: IHK fordert Verlässlichkeit
Wuppertal · Die Bergische Industrie- und Handelskammer (IHK) setzt mit Blick auf den dritten Corona-Herbst auf die Eigenverantwortung der Betriebe. Sie hätten ein ureigenes Interesse, das Personal zu schützen.
„Nach über zwei Jahren Corona-Maßnahmen ist es Zeit, der Unternehmerschaft zuzutrauen, Erlerntes sinnvoll anzuwenden“, kommentiert Michael Wenge, Hauptgeschäftsführer der Bergischen IHK, das ab Oktober gültige neue Infektionsschutzgesetz und die daraus resultierende neue NRW-Corona-Schutzverordnung. „Das Mittel der Wahl ist nun die Eigenverantwortung der Betriebe. Schon wegen des aktuellen Personalmangels werden die Unternehmen für angemessene Schutzmaßnahmen sorgen.“
Die Bundesregierung plant, den Ländern Maßnahmen wie Maskenpflicht in Bussen und Bahnen sowie in Innenräumen bei entsprechender Inzidenzentwicklung zu erlauben. Ausnahmen von Maskenpflichten soll es für Geimpfte und Genesene geben, was Kontrollen an Zugängen zu Betrieben bedeuten würde.
„Es kann nicht sein, dass die Unternehmen erneut als Kontrolleure herhalten müssen, nur um Druck auf Ungeimpfte zu erzeugen. Das bindet dringend benötigtes Personal“, sagt Dr. Daria Stottrop, IHK-Expertin für Handel und Dienstleistungen. Hoffnung mache, dass NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann das bisher wohl auch so sehe.
„Für uns sind verlässliche Rahmenbedingungen von großer Bedeutung“, äußert sich Bärbel Beck, Textilunternehmerin und Vizepräsidentin der Bergischen IHK. „Verlässlichkeit, auch bei den geltenden Corona-Regeln, ist wesentlich für unser unternehmerisches Handeln. Es darf nicht wieder zu Neuerungen von einem auf den anderen Tag kommen“, hebt die Inhaberin eines Modehauses in Remscheid-Lennep hervor. Das werde sie auch auf dem Podium des IHK-Handelstages den politischen Vertretern deutlich machen.