Nach dem Hochwasser vor einem Jahr Wuppertaler Tampon-Werk wieder im Vollbetrieb

Wuppertal · Nachdem die Flutkatastrophe im Sommer 2021 auch die „o.b“- Produktionsstätte an der Heckinghauser Straße 263 in Wuppertal massiv beschädigt hatte, musste die Marke schnell und flexibel reagieren. Nun laufen nach Angaben der Johnson & Johnson GmbH wieder „alle Produkte in allen Varianten und Größen“ vom Band.

Die Produktionsmaschinen im Wuppertaler Werk.

Foto: Michael Schwettmann

Die Produktion aus Wuppertal bedient demnach 90 Prozent des deutschen „o.b.“-Tampon-Bedarfs. Zudem beliefert das Werk mehr als 40 Märkte in den Wirtschaftsräumen Europa und Asien mit Frauenhygieneartikeln und ist einer der weltweit größten Produzenten. In Deutschland gab es im Jahr 2021 rund 5,8 Millionen Käuferinnen und Käufer von „o.b.“-Tampons.

Dass heute wieder alle „o.b.“-Produkte vom Band liefen, sei nur im Zusammenspiel mit anderen „Johnson & Johnson Consumer Health“-Standorten und „dank des agilen Einsatzes der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter möglich“ gewesen: „In enger Partnerschaft mit dem Handel konnte trotz eingeschränkter Kapazitäten die Verfügbarkeit von o.b.-Tampon-Produkten im Regal sichergestellt werden.“

Fredrik Hedvall ist Geschäftsführer und „o.b.“-Werksleiter in Wuppertal.

Foto: Michael Schwettmann

Als die Rekord-Regenfälle und die anschließende Flut im Sommer 2021 die Produktion in Wuppertal vollständig zum Erliegen gebracht hätten, seien innerhalb von weniger als einer Woche nach der Überschwemmung 45 der rund 330 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Wuppertaler Werks freiwillig zum kleineren Produktionsstandort in Frankreich gereist. Das Ziel sei es gewesen, „die verbleibenden Kapazitäten innerhalb des Produktionsnetzwerks der Marke maximal auszulasten“.

„Die Wiederherstellung unseres Werks hier in Wuppertal ist bemerkenswert. Ebenso wie wir als Organisation zusammengestanden und als Team vor Ort einen Weg durch die Katastrophe gefunden haben. Wir haben uns der Herausforderung gestellt, und das Team hat eine fantastische Arbeit geleistet, um die Kapazitäten wiederaufzubauen und den Standort wiederherzustellen, auch wenn noch in manchen Bereichen gearbeitet wird“, so Fredrik Hedvall, Geschäftsführer und Werksleiter in Wuppertal (Johnson & Johnson GmbH). „Die Bereitschaft, so kurzfristig über Ländergrenzen hinweg zu kooperieren, ist nicht selbstverständlich und verdient unseren höchsten Respekt. Unsere Kolleginnen und Kollegen haben sich mit Leidenschaft und Engagement für unsere Kunden und unsere Marke eingesetzt.“

Parallel sei eine globale und funktionsübergreifende Arbeitsgruppe eingerichtet worden, um die wichtigsten Herausforderungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette anzugehen – in enger Zusammenarbeit mit internen und externen Partnern: „Lieferanten unterstützten beispielsweise bei der Produktverpackung, sodass sich die limitierten Kapazitäten in Wuppertal sehr schnell kompensieren ließ.“

Die verpackten Produkte.

Foto: Michael Schwettmann

Bereits drei Wochen nach der Überschwemmung lief die erste Verpackungslinie wieder. Weitere Maschinen wurden sukzessive in der Produktionshalle angeschlossen und die Produktionskapazitäten schrittweise erhöht.

Zur Prävention vor erneuten Überschwemmungen seien „nötige Sicherheitsvorkehrungen vorgenommen und kritische Produktionseinheiten auf räumlich höher gelegenen Ebenen installiert“ worden.

Zukunftsorientiert seien auch die Nachhaltigkeitsmaßnahmen: „Schon vor dem Hochwasser wurde das Wuppertaler Werk mit Strom betrieben, der zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien stammt. Darüber hinaus hatte das Zentrum für Nachhaltige Unternehmensführung (ZNU) den Standort für sein vorbildliches Nachhaltigkeitsmanagement ausgezeichnet“, so die Johnson & Johnson GmbH.