Verein „Pechpfoten“ Sorge vor Rückgabewelle von „Corona-Tieren“
Wuppertal · Der Wuppertaler Tierschutzverein „Pechpfoten“ rechnet über kurz oder lang mit einer vermehrten Abgabe von Haustieren. Vor allem wenn Urlaube anstünden, könnten unüberlegt während der Pandemie angeschaffte Tiere ihren Halterinnen und Haltern lästig werden. Erste „Corona-Tiere“ fänden bereits jetzt im Tierschutz Obhut.
„In den vergangenen Monaten ist in vielen Haushalten ein Tier neu eingezogen. Wir befürchten, dass nicht alle die Anschaffung gut durchdacht haben und viele Tiere nur als ,Corona-Projekt‘ oder zur Ablenkung und Beschäftigung in dieser schweren Zeit dienten“, so Anke Süper, Vorsitzende des Tierschutzvereins „Pechpfoten“.
Überforderung sei dann ein häufiger Grund, warum Tiere im Tierschutz abgebeben würden. Während Welpen zu Beginn etwa klein und niedlich seien, stellten die herangewachsenen pubertierenden Junghunde ihre neuen Besitzer häufig vor Herausforderungen. „Leider machen sich viele Menschen im Vorfeld nicht klar, was auf sie zukommt und dass ein Lebewesen nicht immer so ,funktioniert‘, wie man das vielleicht erhofft oder erwartet hat“, weiß Süper. „Hinzu kommt die Urlaubszeit und damit die Frage: Wohin mit dem Haustier? Nicht selten bringt dies das Fass zum Überlaufen. Die Tiere landen im Tierschutz.“
Bisher seien den „Pechpfoten“ zum Glück nur vereinzelt Tiere gemeldet worden, die während der Pandemie unüberlegt beim Züchter, im Zoofachhandel oder im Internet erworben wurden. Die Sorge vor einer regelrechten Abgabewelle jedoch bleibe groß.
Zur Urlaubszeit empfehlen die Tierschützerinnen und -schützer, sich frühzeitig zu informieren, ob das Tier zu Hause betreut werden oder mit verreisen kann. „Katzen und kleine Heimtiere, wie Kaninchen oder Meerschweinchen, bleiben in jedem Fall besser in ihrer vertrauten Umgebung. Wenn sich in der Familie oder im Freundes- und Bekanntenkreis kein Tiersitter findet, ist auch eine Tierpension eine Möglichkeit. Unser Verein sucht immer noch nach einem Grundstück in Wuppertal, um später eine stationäre Aufnahme anbieten und auch in solchen Fällen helfen zu können“, so Süper.
Wer mit seinem Hund auf Reisen geht, müsse bedenken, dass man bei der Wahl von Hotels oder Ferienwohnungen eingeschränkter ist und man gegebenenfalls länger suchen muss, um ein passendes Ziel zu finden. Nicht überall seien Tiere gestattet: „Reist man ins Ausland, muss man zudem abklären, welche gesetzlichen Einreisebestimmungen das jeweilige Land für das Tier vorgibt.“