"Jede Mark war gut investiert…"
Über 500 Veranstaltungen sind in der Saison 2015/2016 in der Historischen Stadthalle Wuppertal geplant. Das Interpreten-Verzeichnis umfasst vom Tenor Eduardo Aladrén bis zu Cindy aus Marzahn 197 Namen.
Die kommende Saison ist etwas Besonderes, denn die Wiedereröffnung der Stadthalle fand vor 20 Jahren statt. OB Peter Jung: "Es war damals eine weise Entscheidung, dafür 85 Millionen Mark aufzuwenden. Jede Mark ist gut investiert." Längst ist die "Stradivari unter den Konzertsälen" in der Veranstalterszene etabliert, auch wenn der Aufsichtsrats-Vorsitzende Rainer Spieker bei der Vorstellung des Jubiläumsprogramms nicht verschwieg: "Vor sechs oder sieben Jahren gab es schwere Zeiten. Jetzt aber steht die Stadthalle auf gesunden Füßen." Stadthallen-Vizechef Herbert Heck berichtete von einem mittlerweile um rund 100.000 Euro gekürzten Zuschuss von noch 785.000 Euro, aber auch von den schwarzen 2014er Zahlen in Höhe von 208.000 Euro.
Ähnliches wird von der kommenden Saison erhofft. Wobei trotz aller Euphorie die Realität nicht ausgeblendet wurde: Die Wuppertaler Stadthalle ist umzingelt von hochkarätiger Konkurrenz — und zu Dumpingpreisen ist das Schmuckstück dieser Stadt auch nicht (mehr) zu haben. Geschäftsführerin Silke Asbeck: "Dafür bieten wir praktisch ein Rundum-Sorglos-Paket." Immer auf der Basis der Vermietung, ohne risikoreiche Eigenveranstaltungen. Flexibilität ist trotzdem nötig — vor allem Anfragen von Film-und Fernsehteams kommen oft "aus der Hüfte geschossen."
Wuppertals "gute Stube" ist aber nicht nur den finanzkräftigen Bildungsbürgern mit dem Gespür für das Besondere und verwöhnten Event-Genießern vorbehalten. Dank des Engagements der "Kulturloge" des Gemeinsamen Hilfswerks des Lions Clubs werden seit drei Jahren jeweils 20 Karten für viele Veranstaltungen auch an bedürftige Bürger verteilt. Der Kulturbeauftrage Michael Huby: "Da kommt sehr viel Dankbarkeit zurück." Zum breiten Spektrum des Angebots zählt auch die Einladung für Schulklassen zu den Auftritten der sogenannten "Startkünstler", begleitet von der Bayer-Musikreferentin Carolin Sturm. Neue "Startkünstlerin" ist die beeindruckende Pianistin Tamar Beraia (15. September 2015, 20 Uhr).
Besonders stolz verkündete Hallenchefin Asbeck den Auftritt der in Wichlinghausen aufgewachsenen und in Beyenburg wohnenden Fernsehschauspielerin Ann-Kathrin Kramer. Sie wird das Jubiläums-Galakonzert am 29. Oktober moderieren. Weitere Hochkaräter der Saison sind Götz Alsmann, Justus Frantz, die Kastelruther Spatzen, Urban Priol, Max Raabe, Hagen Rether, Wilfried Schmickler und der gefeierte Puppen-Virtuose Sascha Grammel. Am 8. November wird die Europa-Gruppe der aus New York stammenden "Chippendales" selbst für verwöhnte Augen beiderlei Geschlechts noch eine Steigerung bieten ...