Friseursalon schließt nach 40 Jahren Gabi und Klaus Breidenbach: „Anfangen war einfacher“
Wuppertal · Ihr Friseursalon am Wichlinghauser Markt war vier Jahrzehnte lang eine Institution. Jetzt machen Gabi und Klaus Breidenbach Schluss. Damit verliert der Stadtteil auch sein Kommunikationszentrum.
„Eine schöne Zeit geht zu Ende. Es fällt uns nicht leicht aufzuhören. Das Anfangen vor 40 Jahren war wesentlich einfacher“, erinnert sich Gabi Breidenbach. Keine Frage: Der Salon im Herzen von Wichlinghausen ist nicht nur ein Dienstleistungsunternehmen, er ist auch Kommunikationszentrum und Treffpunkt für die Menschen im Viertel geworden.
Das Neueste aus dem Viertel erfuhr man bei Breidenbachs oft zuerst: Grund genug, einfach nur mal auf einen Kaffee oder einen kleinen Plausch in der Mittagspause zu kommen. Die Breidenbachs hatten dafür immer eine offene Tür – und das nicht nur für Kunden, von denen viele bereits in dritter Generation kommen.
„Zuhörenkönnen ist in unserem Beruf nicht wegzudenken, jeden Tag sind wir oft die erste Adresse für Neuigkeiten und auch mal der Kummerkasten oder das einzige Gespräch für den Alleinstehenden. Wir hören jeden Tag Geschichten, die das Leben schrieb, das macht unseren Beruf einzigartig“, erzählt Klaus Breidenbach, der deshalb im Geschäft auch bewusst an der selten gewordenen Trennung zwischen Damen- und Herren-Salon festhielt. Denn bei „Friseurgesprächen“, so die Erfahrung der Breidenbachs, bleiben die Geschlechter oft besser unter sich.
Mit diesen Gesprächen ist jetzt Schluss: Mit einem lachenden und einem weinenden Auge verabschieden sich die Breidenbachs am 30. September bei einer Feier im Salon von ihrer Kundschaft. Gabi Breidenbach: „Wir wollen nicht so ganz lautlos verschwinden und allen noch tschüs sagen, denn aus vielen Kunden sind Freunde geworden.“
Und danach? Ist mehr Zeit für Wandern, Urlaub und die Enkelkinder. Schön für die Breidenbachs, schade für Wichlinghausen ...