Grundschule Haselrain Neubau soll im August 2023 fertig sein

Wuppertal · Rund 20.00 Quadratmeter Brutto-Grundfläche mehr als das bisherige Gebäude wird der Neubau der Grundschule Haselrain bieten. Am Mittwoch (23. März 2022) wurde der Grundstein gelegt.

Die Grundschule Haselrain (Archivbild).

Foto: Wuppertaler Rundschau/Simone Bahrmann

Die Gesamtkosten sind mit 14,4 Millionen Euro veranschlagt. Davon steuert das Land Nordrhein-Westfalen sechs Millionen Euro als Fördermittel aus dem Programm „Gute Schule 2020“ bei.

Die kupferne „Zeitkapsel“, die in den gemauerten Sockel versenkt wurde, enthält neben Grundrissen im Kleinformat auch ein Heft mit Konferenzprotokollen der Volksschule Einern aus den Jahren 1945 bis 1947. Außerdem hat jede der Klassen und Gruppen ein Blatt mit Wünschen für die Zukunft gestaltet. Später soll genau über der „Zeitkapsel“ ein großer Findling als Sitzgelegenheit aufgestellt werden. Ein an diesem Stein befestigtes Schild wird darauf hinweisen, was sich darunter befindet.

Der Baustart hatte sich zunächst um drei Monate verzögert, weil aus der ersten EU-weiten Ausschreibung keine wertbaren Angebote hervorgegangen waren. Im Spätherbst 2021 wurde schließlich mit den Tiefbauarbeiten begonnen. Mittlerweile steht das Sockelgeschoss. Geht alles gut, werden der Neubau bis zum August 2023 und die Außenanlagen bis Ende 2023 fahrplanmäßig fertig sein.

Oberbürgermeister Uwe Schneidewind freut sich, dass künftig fast 4300 Quadratmeter Brutto-Grundfläche zum einen die Ausweitung des offenen Ganztags erlauben und zum anderen moderne Lernmethoden und Unterrichtskonzepte ermöglichen: „Schulen von heute stellen ganz andere Anforderungen an ihre Gebäude als früher. Mit dem Neubau, der an dieser Stelle entsteht, lassen sich die Anforderungen des pädagogischen Konzeptes der Grundschule Haselrain optimal umsetzen. Der Neubau hat auch das Klima im Blick, eine Photovoltaikanlage auf dem Schuldach soll nach Fertigstellung nicht nur die eigene Stromversorgung sichern.“

Im Obergeschoss wird jeweils ein Jahrgang in einem sogenannten Cluster zusammengefasst. Dieser verfügt über einen Gemeinschaftsbereich, der als Erschließungsfläche, Kommunikationszone, Präsentations- und Versammlungsbereich dient, aber auch Rückzugsorte bietet. Jedem Klassenraum ist ein Differenzierungsraum für Einzel- und Kleingruppenarbeit oder besondere Förderungen zugeordnet. Viele Glasflächen und auf Wunsch offenstehende Türen ermöglichen Transparenz und Offenheit. Zwei Innenhöfe sorgen für viel Tageslicht und gute Belüftung.

Die „gemeinsame Mitte“ im Erdgeschoss als Herzstück der Schule wird als Eingangs-, Pausen- und Essbereich dienen. Eine große Sitzstufenanlage verbindet sie mit der Bühne im Theater- und Musikraum im Sockelgeschoss, so dass sie auch die Funktion einer Aula übernimmt. Ein Atelier im Sockelgeschoss sowie ein Bau-/Spieleraum und eine Ruhelounge im Erdgeschoss sind ebenfalls an die „gemeinsame Mitte“ angeschlossen. Im Erdgeschoss befinden sich zudem die Räume für die Lehrkräfte.

Der rechteckige, langgestreckte Bau, der sich dem nach Osten hin abschüssigen Gelände anpasst, wird eine rote Backsteinfassade mit grauen Fenster- und Türprofilen erhalten. Die Schule wird sich viel mehr zum Stadtteil öffnen als bisher. Alle Zuwege führen zum dann repräsentativ gelegenen Haupteingang. Der große Außenbereich zwischen Neubau und Bestandsgebäude soll künftig nicht nur als Schulhof, sondern öffentlich genutzt werden können. Er gliedert sich in eine gepflasterte Fläche vor dem Haupteingang, den bestehenden Spielplatz mit Kletterspinne, Nestschaukel, Rutsche und benachbarter Spielwiese, eine östlich der Turnhalle neu angelegte eingezäunte Ballspielfläche, eine Fläche mit Bewegungs-Parcours, Abenteuerpfad und Weidentunneln, den Schulgarten und eine Sitzstufenanlage. Im Sockelgeschoss ist zudem ein Raum für die Musikschule eingeplant, den diese selbst außerhalb der Schulöffnungszeiten nutzen kann.

Eine Regenrückhaltefläche soll die Kanalisation entlasten und den Pflanzen auf dem Gelände zugutekommen. Das Schuldach wird zu etwa zwei Dritteln begrünt und dient als Standort für eine Photovoltaikanlage. Als Ersatz für die erforderlichen Baumfällungen werden auf und nahe dem Gelände insgesamt mehr als 40 neue Bäume gepflanzt.

Das umgebende Wohngebiet wird verkehrlich entlastet. Bisher ist die Zufahrt zum Gelände nur von der Sackgasse Haselrain aus möglich, was in Stoßzeiten zu Problemen führt. An der Straße Einern soll nun ein zweiter Parkplatz (mit „Kiss and ride“-Zone) angelegt werden, der auch von den Besucherinnen und Besuchern der Turnhalle genutzt werden kann.