Arbeiten fast beendet Turnhalle Haselrain kann wieder genutzt werden
Wuppertal · Nach ihrer Sanierung präsentiert sich die Turnhalle an der Grundschule Haselrain in Wuppertal mit veränderten Zuschnitten und komplett barrierefrei. Die Arbeiten an der Fassade werden sich noch ein paar Wochen hinziehen, aber Schule und Vereine können die Halle ab sofort wieder benutzen.
Das Herzstück, die eigentliche Halle, verfügt nun über einen beheizbaren Sportboden, Prallwände, eine Akustikdecke mit neuer Beleuchtung sowie eine Verankerung für ein Badminton-Netz. Der barrierefreie Zugang erfolgt von der Straße Einern sowie vom Haupteingang des ebenfalls im Bau befindlichen neuen Grundschulgebäudes. Besucher müssen nun nicht mehr die Umkleideräume queren, sondern gelangen über einen Flur direkt in die Halle. Sanitär-, Heizungs-, Elektro-, Lüftungs- und Brandschutzinstallationen sind völlig neu. Und bis auf das 2005 erneuerte Hallendach wurde das gesamte Gebäude gedämmt.
Rote und graue Elemente im Inneren der Halle, zum Beispiel Türen und Fliesen, nehmen die Farbgebung der Plattenfassade auf. Diese orientiert sich mit ihren Rot-und Grautönen an der Backsteinfassade sowie den Fenster- und Türprofilen des künftigen Schulneubaus, der nebenan entsteht.
„Wir freuen uns sehr, Schule und Vereinen nun eine moderne Sportstätte zur Verfügung stellen zu können“, sagt Susanne Thiel, Produktmanagerin beim Gebäudemanagement der Stadt Wuppertal (GMW), „wenn auch der Weg dahin ein sehr steiniger war.“ Denn als Anfang 2021 die Baustelle eingerichtet wurde, sah die Planung noch eine Freigabe der Halle für dasselbe Jahr vor. Doch dann kam es knüppeldick.
Zunächst stellte sich bei Ausschachtungsarbeiten heraus, dass das Gebäude entgegen den vorhandenen Plänen über keine Drainage verfügte und die zum Teil unter der Halle verlaufenden Regenwasserleitungen erneuert werden mussten. Das Positive daran: Das Wasser läuft künftig in eine Regenrückhaltefläche, die die Kanalisation entlasten und den Pflanzen auf dem Gelände zugutekommen soll. Aber Zeit- und Kostenkalkulation mussten angepasst werden.
Dann sorgte die generelle Materialknappheit, etwa bei Holz, dafür, dass auch beauftragte Firmen anderer Gewerke nicht zum vorgesehenen Zeitpunkt mit ihren Arbeiten beginnen konnten. Angebote für den Metallbau lagen fast 100 Prozent über dem Preis, der anhand vergleichbarer Arbeiten in der Vergangenheit kalkuliert wurde. Auf andere Ausschreibungen gingen erst gar keine Angebote ein.
Und im Oktober, als viele Arbeiten bereits kurz vor dem Abschluss standen, schlugen Einbrecher zu, stahlen alle bereits installierten Kupferleitungen, Kabelrollen, Bitumenbahnen und verwüsteten die Baucontainer. Gefasst wurden sie bisher nicht, aber nach der Installation einer Überwachungsanlage gelang es, weitere Versuche, dem Bau zu schaden, zu ersticken.
Letztendlich führten all diese Erschwernisse dazu, dass die Halle erst jetzt übergeben werden konnte und die Gesamtkosten mit knapp unter drei Millionen Euro statt der zunächst veranschlagten etwa 2,3 Millionen Euro zu Buche schlagen werden. Es ist allerdings gelungen, mit der Fertigstellung noch im Zeitrahmen zu bleiben: Wenn im April die Arbeiten an den Außenanlagen beginnen, können kurz darauf auch die letzten Fassadenarbeiten am Sockel der Halle abgeschlossen werden.