Waldgebiet Osterholz Osterholz: BV Vohwinkel soll an Runden Tisch

Wuppertal · In der Bezirksvertretung (BV) Vohwinkel fordern SPD, Grüne und Linke gemeinsam, dass die BV in den Dialogprozess zur Zukunft des Waldgebietes Osterholz einbezogen wird. Der Antrag soll in der ersten Sitzung nach der Sommerpause am 18. August beraten werden.

OB Uwe Schneidewind diskutierte vor der Ratssitzung im Juni vor der Historischen Stadthalle mit Umweltaktivistinnen und -aktivisten.

Foto: Christoph Petersen

Nachdem die Bezirksregierung Düsseldorf im Mai einen entsprechenden Planfeststellungsbeschluss getroffen hatte, sind die Kalkwerke Oetelshofen formal berechtigt, zur Erweiterung ihrer Halde Teile des Waldgebietes Osterholz abzuroden. Dagegen hat sich Widerstand in der Bevölkerung formiert, unter anderem durch die Bürgerinitiative „Osterholz bleibt“. Der Wuppertaler Stadtrat der Stadt hatte Mitte Juni beschlossen, dass ein moderierter Dialog angestoßen werden soll, um gangbare Alternativen zur Abrodung auszuloten. An diesem Prozess sollen neben der Firma Oetelshofen und Vertreterinnen und Vertretern der Bürgerinitiative auch Umweltverbände einbezogen werden. Die drei Parteien halten es für notwendig, dass an diesem Austausch auch die Bezirksvertretung beteiligt wird, um die Interessen des Stadtbezirks einbringen zu können.

Andreas Schäfer, SPD-Fraktionssprecher in der BV Vohwinkel: „Wir begrüßen es sehr, dass nun zum schwierigen Thema im professionellen Rahmen ein Dialog gestartet werden soll, der gleichermaßen ökonomische Aspekte, die Fragen von Natur- und Umweltschutz und Überlegungen einer nachhaltigen Stadtentwicklung erörtert. Viele Bürgerinnen und Bürger verstehen nicht so recht, dass in Zeiten eines immer bedrohlicher und sichtbarer werdenden Klimawandels aus rein betriebswirtschaftlichen Überlegungen ganze Waldgebiete niedergemacht werden sollen. Dies bedroht den gesellschaftlichen Frieden in unserer Stadt. Darum ist es richtig und wichtig, das Gespräch zu suchen, um möglichst andere Lösungen als die Abrodung zu finden. Bei gutem Willen auf allen Seiten müsste dies möglich sein.“

Die Ratsfraktion der Linken will unterdessen mit Hilfe einer Anfrage wissen, wie weit die Vorbereitungen des Runden Tisches fortgeschritten sind. Die Fraktionsvorsitzende Susanne Herhaus: „Die Einrichtung des Runden Tisches ist eine Forderung der Bürgerinitiative ‚Osterholz bleibt!‘, die auch von der Linken unterstützt wird. Soll der Ratsbeschluss nicht nur eine Beruhigungspille für Bürgerinnen und Bürger und andere Waldschützerinnen und -waldschützer sein, müssten die Vorbereitungen für Gespräche mit solch komplexen Inhalten bereits auf Hochtouren laufen.“ Gerd-Peter Zielezinski: „Die Zeit drängt. Die Umsetzung des Ratsbeschlusses für den Dialog-Prozess steht unter enormen Zeitdruck. Das Bundesnaturschutzgesetz erlaubt ab dem 1. Oktober die Fällungen der Bäume im Osterholz. Die Firma Oetelshofen hat bisher keinen Zweifel daran gelassen, dass sie, sobald es erlaubt ist, die Vorbereitung für die Haldenerweiterung auch durchführen wird.“

Laut Ratsbeschluss sollen „alle technischen, rechtlichen, ökologischen und betriebswirtschaftlichen Hindernisse und Möglichkeiten für eine alternative Ablagerung/Verwertung transparent dargelegt und diskutiert werden. Ein wichtiger Aspekt dabei ist der Erhalt des Unternehmens und die Sicherung der Arbeitsplätze. Dabei wird auch einbezogen, inwieweit alternative Lösungen, die mit Mehraufwand oder Investitionen verbunden sind, gegebenenfalls durch Fördermittel zum Beispiel aus dem Sonderprogramm ,Kreislaufwirtschaft und Ressourceneffizienz‘ angeschoben werden können.“