Elberfeld Bürgerinitiative Osterholz kritisiert Polizeieinsatz
Wuppertal · Mehr als 200 Menschen haben am Samstag (12. Juni 2021) in Elberfeld für den Erhalt des Osterholz-Waldes demonstriert. Rednerinnen und Redner schlugen erneut einen offenen Runden Tisch vor, der von Oberbürgermeister Uwe Schneidewind moderiert werden soll.
René Schuijlenburg, Pressesprecher der Bürgerinitiative „Osterholz Bleibt!“: „Es war eine schöne, bunte Demonstration. Ganz unterschiedliche Menschen, Jung und Alt, die der Kampf für den Erhalt vom Osterholz vereint. Am Donnerstag findet eine Fahrraddemonstration für den Osterholz-Wald statt. Die Fahrraddemonstration startet um 14 Uhr auf dem Wanderparkplatz Hermgesberg und wird vor der Historische Stadthalle in Wuppertal-Elberfeld enden; während der Ratsitzung der Wuppertaler Stadtrat. Ab 15:30 Uhr wird vor der Historische Stadthalle eine Kundgebung stattfinden. Wir hoffen, dass viele Menschen teilnehmen werden, denn während dieser Ratssitzung wird über einen Antrag bezüglich des Osterholz-Waldes abgestimmt.“
In Redebeiträgen wurde dazu aufgefordert, die „Kriminalisierung der Bürgerinitiative“ zu beenden. Schuijlenburg: „Es war nicht nachvollziehbar, warum die anwesenden Polizistinnen und Polizisten nach der Demonstration plötzlich gegen mehrere Menschen vorgegangen sind. Es wurden mehrere Taschenkontrollen durchgeführt, Personalien festgestellt und eine Person ohne erkennbaren Grund in Gewahrsam genommen. Die Polizei baute sich bedrohlich vor den Menschen auf, obwohl es dafür absolut keinen Anlass gab. Zuvor hatte die Polizei schon eine Person auf der Gathe in Gewahrsam genommen.“
Ob dies „Teil einer Kriminalisierungskampagne“ sei oder nicht, wisse man nicht: „Es war aber deutlich zu sehen, dass der einzige Zwischenfall während der Demonstration von der Polizei ausging. Die Corona-Maßnahmen wurden während der Demonstration eingehalten, im Gegensatz zu der Warteschlange vor Primark, welcher in unmittelbarer Sichtweite der Polizistinnen und Polizisten war. Es gab während der Demonstration auch keine Beschwerden seitens der Polizei über das nicht Einhalten von Corona-Maßnahmen."
Marjolein Schlüter, Sprecherin der Bürgerinitiative „Osterholz Bleibt!“, kritisiert: „Die Polizisten haben ganz gezielt Menschen rausgesucht, um die Personalien aufzunehmen. Ich bin immer noch fassungslos, dass bei einem friedlichen Protest die Polizei so provokant auftritt. Aber wir lassen uns nicht einschüchtern. Osterholz Bleibt! Jetzt erst recht!"
Man werde weiterhin auf die Straße gehen, „um gegen die geplanten Rodungen zu demonstrieren, und darüber hinaus auch alle weitere Möglichkeiten ausschöpfen, um den Wald auch für kommende Generationen zu bewahren“.