Evangelische Kirche Eine Stiftung für die Gemeindearbeit in Vohwinkel
Wuppertal · Zuschüsse zu Freizeiten oder neue Gesangbücher: Mit ihrer Stiftung finanziert die ev. Gemeinde Vohwinkel zusätzliche Projekte. Drei Fragen an den Vorsitzenden Ulrich Wegemann.
Seit 2005 gibt es in der Gemeinde Vohwinkel die Stiftung „Zukunft Evangelisch Vohwinkel“. Wie kam es dazu?
Wegemann: „Langfristig gehen die Kirchensteuermittel zurück. Daher brauchen wir alternative Einnahmequellen. Unsere Gemeinde hatte damals drei Fördervereine für bestimmte Projekte (unter anderem die Ladenkirche). Aber es wird immer schwieriger, Menschen zu finden, die sich in einem Förderverein engagieren wollen. Da ist die Gemeindestiftung eine gute Alternative. Die Stiftung hat das Ziel, langsam Gelder anzulegen, um mit deren Erträgen bestimmte Projekte innerhalb der Gemeindearbeit zu finanzieren.“
Welche Projekte werden denn beispielsweise finanziert?
Wegemann: „Das Geld ist eigentlich für Dinge gedacht, die nicht so planbar sind und die wir nicht in unserem Haushalt festgeschrieben haben. Das ist notwendig, weil die Zeiten vorbei sind, in der eine Gemeinde ein großes Reservepolster für ungeplante Posten hat. Mal hilft die Stiftung mit einem Zuschuss für eine Jugendfreizeit, dann geht es um neue Musikinstrumente oder moderne Gesangbücher, die angeschafft werden sollen. Manchmal unterstützen wir auch unsere Kindergärten oder stocken die Diakonie-Kasse der Gemeinde auf.
Für 2024 ist auch erstmals geplant, dass mit dem Stiftungsgeld teilweise Honorare für Ehrenamtliche gezahlt werden. In der Jugendarbeit ist zum Beispiel ein Café-Angebot für unter 18-Jährige geplant, das nach dem Gottesdienst angeboten wird. Da soll das Stiftungsgeld bei der Finanzierung helfen. Die Stiftung gibt bisher rund 2.500 Euro pro Jahr aus. Im Stiftungsrat sitzen sieben Personen aus der Gemeinde, die demokratisch über die Ausgaben entscheiden.“
Brauchen perspektivisch alle Gemeinden eine Stiftung?
Wegemann: „Unsere Gemeinde hat sich schon um zahlreiche Einsparungen bemüht und beispielsweise Gemeindezentren in Wohnhäuser umgebaut, um so Mieteinnahmen zu generieren. Grundsätzlich müssen sich alle Gemeinden um andere Finanzquellen kümmern, da die Kirchensteuereinnahmen in Relation zu den Ausgaben zurückgehen.
Es gibt Menschen, denen es ein Anliegen ist, die Gemeindearbeit langfristig zu sichern und die den Fortbestand des Gemeindelebens unterstützen wollen. Mit der Stiftung haben wir dafür das passende Instrument eingerichtet und es gibt die Möglichkeit, der Gemeinde Erbschaften oder Spenden zu hinterlassen. Es gibt aber auch einige treue Spender, die uns regelmäßig unterstützen.“