Unterbarmen Voll normal? Leider nicht überall!
Wuppertal · Schüler des Johannes-Rau-Gymnasiums haben den bundesweiten UNESCO-Filmwettbewerb in der Kategorie "Jahrgangsstufe 8 bis 10" gewonnen. Der Wettbewerb wurde von der Staatskanzlei in Düsseldorf und vom Schulministerium für UNESCO-Projektschulen initiiert.
Für den Sieg fließen 1.000 Euro nach Wuppertal.
In ihrem Kurzfilm "Voll normal" erzählen die Schüler, wie selbstverständlich der tägliche Schulbesuch für sie ist und wie ihre Normalität mit der weltweiten Situation kollidiert: 263 Millionen Kinder und Jugendliche können nicht zur Schule gehen. Wegen Armut, Wohnort und der Ungleichbehandlung von Mädchen und Jungen.
"Die Zahl hat uns während der gesamten Recherche nicht mehr losgelassen.", erzählt Katharina Krause, eine der Preisträgerinnen, und erklärt, wie die Wettbewerbsteilnahme ablief: "Die Themen für die Filme wurden den Teilnehmern während einer großen Veranstaltung in Münster zugelost. Wir bekamen das Nachhaltigkeitsziel 'Bildung' und waren ein wenig verunsichert, weil so viele Jugendliche am Wettbewerb teilnahmen. Schnell konzentrierten wir uns aber uns auf unser Vorhaben."
Das junge Filmteam informierte sich umfassend über die weltweiten Bildungsbedingungen und formulierte erste Ideen: "Die akribische Recherche und inhaltliche Auseinandersetzung stehen an erster Stelle, wenn man ein Thema filmisch umsetzen möchte", so Luiza Maria Budner, die das Nachwuchsfilmteam begleitete und Lehrerin am Johannes-Rau-Gymnasium ist: "Die Gruppe entschied sich für die Arbeit mit Split-Screens, bei der das Bild in mehrere Segmente unterteilt ist. Eine sehr aufwendige filmische Umsetzung, die viel Know-How erfordert, das sich die Gruppe in kürzester Zeit aneignen musste."
Tatkräftige Unterstützung gab es vom Medienzentrum Wuppertal, das Profi-Equipment zur Verfügung stellte. Marcel Becker-Neu, Grimmepreisträger, Gewinner des Deutschen Fernsehpreises und einst selbst Schüler an der Unterbarmer Schule, half, den richtigen Ton zu finden und steuerte die Musik bei.
Schulleiterin Christiane Genschel: "Wir freuen uns sehr über den Preis, zeigt sich doch wieder, dass bei uns großes Potenzial an Kreativität und Engagement vorhanden ist, das weit über den Unterricht hinaus wirkt."
Die Jungfilmer wurden in der ehemaligen NRW-Staatskanzlei ausgezeichnet, wo ihnen Stephan Holthoff-Pförtner, NRW-Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten, ihren ersten Preis überreichte.
Für die 1.000 Euro Preisgeld wird ein UNESCO-Schulfest ausgerichtet werden, zu dem das Gymnasium auch umliegende Schulen einladen möchte. Das Thema "Bildung" soll dann im Vordergrund stehen, betont Schüler und Filmemacher Mohamed El-kaddouri: "Wir möchten, dass unser Film nachhaltig wirkt und gemeinsam daran arbeiten, dass Bildung nicht mehr ein Privileg ist, sondern für alle zugänglich gemacht wird."