Angeblich RAF-Terrorist in Zug SEK-Großeinsatz am Wuppertaler Hauptbahnhof
Wuppertal · Ein Großaufgebot der Bundes- und Landespolizei sowie von Sondereinsatzkräften hat am späten Samstagnachmittag (17. Februar 2024) den Wuppertaler Hauptbahnhof abgeriegelt und einen RegionalExpress umstellt, der auf Gleis 1 stand.
Hintergrund waren Hinweise, dass sich in dem Zug eine Person befinde, die im Besitz von Sprengstoff und möglicherweise der gesuchte, inzwischen 70 Jahre alte RAF-Terrorist Ernst-Volker Staub sei. Ein Anrufer hatte aus dem Zug heraus den Notruf gewählt, weil er meinte, dass Bild des Mannes im Rahmen einer Öffentlichkeitsfahndung gesehen zu haben.
Die angerückten Einsatzkräfte waren schwer bewaffnet. Die Bahnstrecke wurde komplett gesperrt. „Da nicht ausgeschlossen werden konnte, dass von der Person eine mögliche Gefahr ausgeht, rückten Spezialkräfte an. Sie nahmen den verdächtigen Mann und seine weibliche Begleiterin zur Identitätsfeststellung fest“, teilte die Polizei am Abend offiziell mit. „Die männliche Person wies Ähnlichkeit mit der gesuchten Person auf.“ Bereits zuvor hatte die Pressestelle auf Rundschau-Anfrage bestätigt, dass eine Person verhaftet worden sei.
Die Kriminalpolizei nahm die Ermittlungen auf. Die Identität des Mannes wurde überprüft, der anfängliche Verdacht bestätigte sich jedoch nicht. „Er und seine Begleiterin wurden umgehend nach Durchführung der polizeilichen Maßnahmen entlassen“, so die Polizei
Während des Einsatzes kam es zu rund um den Hauptbahnhof zu Beeinträchtigungen des Individualverkehrs. Züge auf der Bahnstrecke zwischen dem Ruhrgebiet und Köln wurden gestoppt und konnten erst mit Verspätungen weiterfahren.
Staub gehört mutmaßlich der dritten Generation der „Roten Armee Fraktion“ (RAF) an. Ihm wird die Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung vorgeworfen, außerdem mehrere bewaffnete Überfälle und ein Sprengstoffanschlag. Staub hatte ab 1986 eine vierjährige Haftstrafe verbüßt. Anschließend war er untergetaucht.