Ab Montag per Hubschrauber Stadt kalkt in Ronsdorfer Anlagen und im Nöllenhammer
Wuppertal · Auch in diesem Herbst wieder Kalkungen der Wuppertaler Wälder an. Per Hubschrauber werden diesmal die Ronsdorfer Anlagen und der Wald im Nöllenhammer Bachtal gegen die Folgen des sauren Regens behandelt.
Die Abgase der Industrie und des Verkehrs bis in die 1980er-Jahre ließen das Regenwasser sauer werden, große Mengen an saurem Regen gelangten in die Wälder. „Die Spätfolgen dieser Säuerebelastung machen den Wäldern noch heute zu schaffen, denn die Böden haben ein sehr langes Gedächtnis. Dies führt in einigen Wäldern Wuppertals dazu, dass die Bäume sich nicht natürlich vermehren können, da die Böden für die zarten jungen Bäume zu sauer sind“, so die Verwaltung. Doch gegen dieses Sodbrennen der Wälder gibt es ein Medikament: Kalk. Eine Dosis Kalk hilft, die Säuren zu neutralisieren und die Böden so wieder lebensfreundlicher zu machen. Daher werden jedes Jahr zwei Waldgebiete in Wuppertal dieser Behandlung unterzogen.
In diesem Jahr werden die Waldflächen in den Ronsdorfer Anlagen sowie die Waldflächen im Nöllenhammer Bachtal mit einem Hubschrauber gekalkt: Am Montag (18. November 2019) beginnt die Prozedur in den Ronsdorfer Anlagen und wird anschließend im Nöllenhammer fortgesetzt. Je nach Witterungsverlauf sollte die Maßnahme am Freitag (22. November) abgeschlossen sein. Der Hubschrauber wird die mit Kalk gefüllten Trichter von geeigneten Hubschrauber-Landeplätzen aufnehmen und anschließend über den Waldflächen verteilen. Bei Nebel, Sturm oder stärkerem Regen muss allerdings pausiert werden, weil der Hubschrauber nicht fliegen oder der Kalk verkleben würde.
Um Gefahren für die Waldbesucher zu vermeiden, werden die betroffenen Waldgebiete für den Zeitraum der Kalkung von der Forstbehörde vollständig gesperrt. Sobald ein Gebiet gekalkt wurde, wird der Wald für die Besucher wieder freigegeben. Der ausgebrachte Kalk besteht aus ungebranntem, reinem Gesteinsmehl und ist nicht gesundheitsschädlich. Der Hubschrauber fliegt in einem sehr engen Zeittakt von etwa ein bis zwei Minuten immer wieder zu den jeweiligen „Ladeplätzen“, auf denen ein Radlader den Streubehälter mit etwa 800 Kilogramm Kalk füllt, bis der Hubschrauber seinen leeren Behälter absetzt und den befüllten Container erneut an den Haken nimmt und wieder startet.
Eine Waldfläche muss ungefähr alle zehn Jahre neu gekalkt werden, bis die natürliche Säurekonzentration erreicht ist.