Ronsdorf Neue Halle für die Feuerwehr — mit Spenden
Wuppertal · Neben dem historischen Steigerturm ist an der Talsperrenstraße die alte Wagenhalle der Feuerwehr abgerissen worden. Das Gebäude ließ ein vernünftiges Abstellen der größer und zahlreicher gewordenen Einsatzfahrzeuge und eine schnelle Ausfahrt im Einsatzfall längst schon nicht mehr zu.
Obwohl eigentlich die Stadt Wuppertal für sachgerechte Gebäude sorgen muss, aber dazu finanziell nicht in der Lage ist, haben die "Freiwilligen Ronsdorfer" die Initiative ergriffen und durch den Förderverein in einer beispiellosen Sammelaktion auf www.buildup-ronsdorf.de (weiterhin können Patensteine erworben werden!) mit "Klinkenputzen" den Neubau finanziert.
Obwohl bis zur Bausumme von 280.000 Euro noch 50.000 Euro fehlen, wurde mit dem Neubau begonnen. In den vergangenen Jahren hat der Förderverein (223 Mitglieder, 26 Firmen) viel Geld in die Ausstattung des Löschzuges 14 investiert.
Die Bedeutung der Feuerwehr gelangt immer dann ins Bewusstsein, wenn eines der Fahrzeuge mit heulendem Martinshorn durch die Straßen rast, um einen Brand zu löschen oder Menschenleben zu retten. Doch die Selbstverständlichkeit, dass Menschen eine hochtechnisierte Ausbildung durchlaufen, ehrenamtlich und uneigennützig Gesundheit und Leben für Mitmenschen aufs Spiel setzen, trifft nicht auf ungeteilte Zustimmung. Weniger Arbeitgeber sind bereit, Mitarbeiter für Einsätze freizustellen. Allerdings arbeiten immer mehr "Freiwillige" außerhalb des Stadtteils und haben weite Anfahrten. Fehlalarme kosten Energie und Zeit.
Der Löschzug Ronsdorf hatte zum Jahreswechsel 63 Mitglieder in der Einsatzabteilung — darunter drei Frauen. Die Ehrenabteilung der Senioren zählt 23 Personen. Die Jugendfeuerwehr hat 13 Mitglieder. Einzigartig in Wuppertal ist der Brandschutzkasper mit seinem Puppentheater, für dessen Fahrzeug ebenfalls Platz in der neuen Halle sein muss.
2017 gab es 247 Einsätze für Brandbekämpfung, Hilfeleistung und Wachbesetzung für die Berufswehr, davon 170 in Ronsdorf und 77 im Stadtgebiet. Wenn man Übungs-, Arbeits- und Zusatzdienste, Einsätze, Verwaltung, Organisation, Materialbeschaffung, Gerätewartung- und pflege zusammenzählt, kommt man auf 6.562 ehrenamtliche Ronsdorfer Feuerwehrstunden pro Jahr. Würden die mit je 30 Euro pro Stunde vergütet, ergäben sich 200.000 Euro, die die Stadt Wuppertal nicht bezahlen muss.
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Wer den Förderverein bei der aktuellen Spendensammelaktion unterstützen möchte, findet alle Informationen auf www.buildup-ronsdorf.de
In der Festschrift zum 100-jährigen Bestehen hat Guido Blass unter dem Titel "Am Anfang war das Feuer" die Ronsdorfer Feuerwehrgeschichte nachgezeichnet. Online zu lesen im Lexikon der Website www.hub-ronsdorf.de.