Standort-Diskussion FDP will komplette Neuplanung zur siebten Gesamtschule

Wuppertal · Die Wuppertaler FDP fordert Oberbürgermeister Andreas Mucke auf, die Drucksachen zu den Planungen für eine siebte Gesamtschule für die Ratssitzung am 11. Mai 2020 zurückzuziehen.

Eine ausrangierte Schwebebahn dient seit Januar 2017 an der Badischen Straße als exklusive „Tribüne“.

Foto: Christoph Petersen

Die Verwaltung habe es bislang versäumt, mit dem Fußballverein SC Breite Burschen Barmen 1996, der sich durch die bisherigen Pläne der Verwaltung in der Existenz bedroht fühle, „Gespräche zu führen und gemeinsam mit ihm nach einer für alle Seiten akzeptablen Lösung zu suchen“, heißt es zur Begründung. Die Liberalen hatten das ehemalige „Art Fabrik Hotel“ in Heckinghausen favorisiert, nach den gescheiterten Kaufverhandlungen dann der Badischen Straße den Vorzug vor der Spitzenstraße gegeben – allerdings betont, dass auch dort die Bedingungen nicht optimal seien.

Der Fraktionsvorsitzende Alexander Schmidt: „Dem Verein wurden von der Stadt nur die vorliegenden Pläne vorgestellt. Diese sehen vor, dass unter anderem das Vereinsheim abgerissen sowie der Standort der Schwebebahn komplett überbaut werden soll. Der Abriss des Vereinsheims und des erst im Dezember 2019 von Seiten der Stadt bewilligten und mit städtischen Mitteln in Höhe von 240.000 Euro geförderten Erweiterungsbaus gefährdet den Verein. Weiter ignoriert die Stadt mit der vorliegenden Drucksache die bis 2045 bestehenden Nutzungsverträge des Vereins.“

Die FDP-Fraktion weist darauf hin, dass es gegenwärtig auch noch einen bestehenden Ratsbeschluss für einen Standort Bockmühle gebe. Dieser könne nicht einfach mit einer neuen Drucksache zum Thema mittels „Entgegennahme ohne Beschluss“ ausgehebelt werden. Schmidt: „Die vorliegenden Vorschläge der Verwaltung zum Standort an der Badischen Straße sind so nicht akzeptabel. Aus ihnen geht hervor, dass der ebenfalls am in Rede stehenden Grundstück ansässige Kleingartenverein in den letzten 19 Jahren erhebliche Investitionen vorgenommen habe. Im Gegensatz hierzu finden die Investitionen des SC Breite Burschen Barmen 1996 von rund einer Millionen Euro in den letzten zehn Jahren für die komplette Anlage keinerlei Erwähnung. Ebenso unerwähnt bleibt die aufwändige Herrichtung der gesamten Anlage über die letzten Jahre, die mit viel Zeit, Geld und ehrenamtlichem Engagement der 620 Vereinsmitglieder erfolgt ist.“

Schmidt: „Der Verein SC Breite Burschen Barmen 1996 würde mit dem Abriss seines Vereinsheims nicht nur seine Identität verlieren, sondern wäre mit der unabgestimmten Überplanung von Seiten der Stadt tatsächlich gänzlich in seiner Existenz bedroht. Ein Verein braucht mehr, als Umkleidekabinen in einer möglichen neuen Schule.“

Der Club leiste mit seiner Sozial- und Jugendarbeit „einen wichtigen Beitrag im Stadtteil, auf den nicht leichtfertig verzichtet werden darf“.