Lesung von Stefan Barz am Dienstag Das KZ Kemna im Krimi
Wuppertal · Der Wuppertaler Autor Stefan Barz hat einen Krimi über das KZ Kemna geschrieben. Er stellt ihn am Dienstag (13. Juni 2023) um 18 Uhr im Gemeindehaus Inselstraße der Kirchengemeinde Langerfeld vor.
Bekannt ist Stefan Barz für seine Eifelkrimis. Doch weil er schon seit über zehn Jahren in Wuppertal wohnt, sollte sein neuer Krimi in der Wahlheimat spielen und sich um einen Mord im Nationalsozialismus drehen. Wer sich mit dieser Zeit in Wuppertal beschäftige, stoße zwangsläufig auf das Konzentrationslager Kemna, meint Stefan Barz.
In seinem Krimi „Die Schreie am Rande der Stadt“ lässt er den Journalisten Martin Tesche dazu recherchieren. Er findet im Frühling des Jahres 1993 bei der Auflösung der Wohnung seines verstorbenen Vaters Johannes ein sechzig Jahre altes Tagebuch. Martin begibt sich auf Spurensucht und findet Zeitzeugen, die sich noch gut an seinen Vater erinnern. Zu den Erinnerungen gehören aber auch die an eine alte Putzwollfabrik im Ortsteil Kemna, in der, den Gerüchten nach, ein Konzentrationslager eingerichtet worden war.
Grundlage für den Krimi sind die historischen Erfahrungsberichte von Karl Ibach und Willi Weiler, die 1933 als junge Männer im KZ Kemna misshandelt wurden. „Die Menschen, die im Ortsteil Kemna wohnten, haben unmittelbar mitbekommen, welche Grausamkeiten in diesem KZ vor sich gingen, sie haben die Schreie der Menschen gehört, und sie konnten – oder wollten - nichts dagegen tun. Das wollte ich unbedingt in der Geschichte mitverarbeiten“, sagt Stefan Barz.
Im Anschluss an die Lesung lädt Stefan Barz zum Gespräch mit dem Publikum ein. Wuppertaler Schülerinnen und Schüler haben das Buch in einem gemeinsamen Projekt gelesen und Fragen für diesen Abend vorbereitet. Das Leseprojekt wurde unterstützt vom Förderverein Begegnungsstätte Alte Synagoge. Die Lesung findet statt im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Zerstörung der Demokratie – Vor 90 Jahren: Die Nationalsozialisten kommen an die Macht“.