Schwarzbachtrasse Eine traumhafte Verlängerung
Wuppertal · Als am 19. Dezember 2014 die Nordbahntrasse als 22 Kilometer langer Fuß- und Radweg offiziell ihrer neuen Bestimmung übergeben wurde, richteten die Wuppertalbewegung und das Bürgerforum Oberbarmen bereits den Blick Richtung Langerfeld — auf die 3,5 Kilometer lange Schwarzbachtrasse.
Jetzt wird das Thema schnell richtig konkret.
In ihrer gewohnt hartnäckigen Art ließ sich die Wuppertalbewegung nicht von städtischer Überlastung bremsen und warb für die Reaktivierung dieser Strecke — vor allem im Bundesumweltministerium, an dessen Wettbewerb "Klimaschutz durch Radverkehr" erfolgreich teilgenommen wurde.
Vor kurzem erst, im Dezember, gab es den Förderbescheid mit einem Betrag von 3,2 Millionen Euro (90 Prozent) an die Wuppertalbewegung, die die Bauverantwortung übernimmt. Aus der gut gefüllten Kasse kann der Verein mit Sponsorenhilfe seinen zehnprozentigen Eigenanteil finanzieren. Abgeschlossen sein soll das Ganze bis 2020 — die Wuppertalbewegung hofft schon 2019 auf die Eröffnung.
Die Stadt kauft die Trasse von der Bahn und überlässt der Wuppertalbewegung Sanierung und Bewirtschaftung für fünf Jahre. Danach gehen Strecke und Verkehrssicherungspflicht in Verantwortung und Eigentum der Stadt über.
Ein Blick zurück: Nach der Stilllegung der Rheinischen Eisenbahnstrecke wurden die Gleise und der Rangierbahnhof Wichlinghausen zurückgebaut. Den Bogen über die Schwarzbach bis nach Langerfeld nutzte die Bahn als letzte Gleisverbindung und für den Abtransport über die Schiene.
Und in Zukunft? Mit der Schwarzbachtrasse entstehen kurze Wegverbindungen zwischen Schulzentrum Ost, Hauptschule Hügelstraße, Gesamtschule Langerfeld und mehreren Grundschulen, den Sporthallen Wichlinghausen und Langerfeld sowie den Nahversorgungszentren und Verkehrsknoten in Langerfeld, Oberbarmen und Wichlinghausen.
Wichtige Ein- und Ausgänge gibt es künftig am Bergischen Plateau sowie an Olga-, Gilden- und Grundstraße. Brücken, die ab Juni saniert werden, spannen sich über Langobardenstraße, Schwarzbach (hier allein 29 Meter hoch), Hagener Straße, Hügelstraße, Hildburgstraße, Gildenstraße und Dahler Straße. Der 290 Meter lange Wichlinghauser Tunnel unter dem Klingholz- und Dahler Berg muss kaum saniert werden, weil er durch seinen Sandstein und die Trockenheit in einem wesentlich besseren Zustand ist als die Tunnel der Nordbahntrasse.
Vor wenigen Wochen hat die Wuppertalbewegung begonnen, auf dem neuen Streckenabschnitt Sträucher zurückzuschneiden, zu roden und Bäume zu fällen. Lutz Eßrich, 2. Vorsitzender der Wuppertalbewegung: "Wir haben diesen Bereich vorher durch einen zertifizierten Gutachter beurteilen lassen und die Anzahl der Fällungen so klein wie möglich gehalten. Entweder sind es erkannte Gefahrenbäume oder sie stehen auf dem späteren Freizeitweg oder den seitlichen Böschungen im Weg."
Wie bei der Nordbahntrasse unterstützen Mitarbeiter der Gesellschaft für berufliche Aus- und Weiterbildung (GBA) und vom Wichernhaus die Arbeiten. Für zu hohe oder zu dicke Bäume kommen Experten — ebenso dann, wenn man Baumkletterer braucht. Da für starke Bäume schweres Gerät mit entsprechendem Ausleger nötig ist und nicht alles bis Ende Februar erledigt werden konnte, muss im Oktober noch nachgearbeitet werden.
Die Wuppertalbewegung bittet alle Anlieger und Gartenpächter um Verständnis, weil es im Einzelfall kurzzeitig Einschränkungen geben kann. Im nächsten Schritt werden die alten Schienen und Schwellen entfernt und der Weg grob geebnet.