Fußball-Regionalliga WSV: Redebedarf nach Weihnachten

Wuppertal / Köln · Eigentlich wollte der Fußball-Regionalligist Wuppertaler SV mit dem Rückenwind des Gegengeraden-Projekts in die Winterpause gehen. Doch daraus wurde nur bedingt etwas. Die Präsentation der Pläne im "Barmer Bahnhof" wurde und wird von der Diskussion um Trainer Stefan Vollmerhausen überlagert.

WSV-Coach Stefan Vollmerhausen.

Foto: Dirk Freund

Wie geht es nun weiter?

"Der Gesamtvorstand des WSV hat sich heute getroffen und beschlossen, sich nach Weihnachten mit Stefan Vollmerhausen zusammenzusetzen, um das weitere Vorgehen zu besprechen", heißt es in einer Mitteilung vom Samstagmittag (23. Dezember 2017). Läuft es auf eine Trennung hinaus? Nicht zwingend.

Was ist geschehen? Viktoria Köln hatte nach der Trennung von Marco Antwerpen (zu Preußen Münster) bei Vollmerhausen angefragt. Der 44-Jährige holte sich vom WSV-Vorstand die Freigabe, mit den Domstädtern reden zu dürfen. Soweit kein ungewöhnlicher Vorgang. "Natürlich kann man sich bei einem anderen Verein vorstellen, wenn man sich verbessern kann", findet auch WSV-Vorstandssprecher Lothar Stücker. Die Bergischen hätten demnach Vollmerhausen keine Steine in den Weg gelegt, sogar über die Ablöse (rund 25.000 Euro) war demnach schon gesprochen worden.

Doch es kam anders: Man habe gute Gespräche geführt, heißt es aus Köln, am Ende aber eben nicht zusammengefunden. War es das Gehalt? Eher nicht, die Viktoria ist potent, und absolut überbordende Forderungen wird Vollmerhausen nicht gestellt haben. Die Vertragslaufzeit? Möglich. Oder eben inhaltliche Fragen. Kann sein — wie in solchen Fällen halt üblich.

Während Köln einen anderen Trainer finden wird, haben der WSV und Vollmerhausen nun ein Problem. "Man kann ja nicht weitermachen, als wäre nichts gewesen", begründet Stücker gegenüber der Wuppertaler Rundschau den Bedarf einer Aussprache. Mit dem Ziel, den Vertrag mit Vollmerhausen aufzulösen? Dafür müsste es bisher unbekannte schwerwiegende Dissonanzen geben. Denn, wie gesagt, der WSV hatte den Gesprächen zugestimmt, statt sie direkt unmissverständlich zu unterbinden; sie waren damit nicht geheim. Vollmerhausens Kontrakt läuft bis Sommer 2020. Geld, zwei Trainer parallel zu bezahlen oder eine entsprechend hohe Abfindung zu zahlen, hat der WSV nicht wirklich übrig.

Und so wird das angekündigte Gespräch, sollte die Vertrauensbasis nicht vollends zerstört sein, zunächst wohl vor allem dazu dienen, die künftige Basis auszuloten. "Wir möchten uns schließlich über das Thema ja nicht jedes Vierteljahr unterhalten, wenn ein anderes Spitzenteam anklopft", hatte Stücker der Rundschau gesagt. Will sagen: Vollmerhausen, bisher über jeden Zweifel erhaben, soll sich nach dem "Kölner Flirt" klar zur "Vereinsmission" bekennen. Ziel bleiben der Drittliga-Aufstieg 2020 — und die neue Gegengerade.