Stadion am Zoo Eine Idee für 30 Millionen Euro
Wuppertal · Das Stadion am Zoo soll modernisiert werden. Die ambitionierten Pläne liegen nun auf dem Tisch.
Nein, eine Baugenehmigung gibt es noch nicht. Dazu fehlt unter anderem noch das Lärmschutzgutachten. Und auch die Frage der Finanzierung des 30-Millionen-Euro-Projektes spielte am Montagabend bei der Präsentation im "Barmer Bahnhof" höchstens eine Nebenrolle.
Und doch mochten die Beteiligten — die Stadt als Eigentümerin der 1924 erbauten Arena, der Regionalligist WSV und Investor Thilo Küpper — ihre Euphorie über das Modell des Wuppertaler Architekten Antonio Quintiliani nicht verbergen.
Als "große Chance für unser Stadion, aber auch für die ganze Stadt" hatte OB Andreas Mucke das Projekt bereits am Mittag bei seiner turnusmäßigen Pressekonferenz bezeichnet. Zwei Millionen Euro will die Stadt beisteuern, die Planung und Ausführung soll beim Gebäudemanagement liegen.
Thomas Lenz, Leiter des Wuppertaler Jobcenters und zugleich Verwaltungsratsvorsitzender des WSV, schlug vor, wie schon bei den Stehtribünen Kräfte des so genannten zweiten Arbeitsmarktes einzusetzen und als Betonbauer auszubilden. Schon seinerzeit hätten die meisten Teilnehmer der Qualifizierungsmaßnahme dadurch einen festen Job gefunden. Man müsse aber erst prüfen, ob eine "privatwirtschaftliche Investition in eine kommunale Immobilie" damit verbunden werden könne, heißt es aus dem Rathaus. Auch den Denkmalschutz gelte es zu berücksichtigen.
Investor Thilo Küpper will das Areal, auf dem das Multifunktionszentrum mit einer Nutzfläche von 12.000 Quadratmetern entstehen soll, pachten. Mit dem Geld finanziert die Stadt ihren Teil des Gegengeraden-Baus. Der neue Komplex könne "Ausstellungsflächen, Seminarräume, Büros, Arztpraxen, Besprechungsräume und Gastronomie" beinhalten, so die Stadt. "Möglich wären dort auch VIP-Logen und Räume für die Horst-Buhtz-Stiftung."
Hinzu kommt ein Parkhaus. Die Stadt erhofft sich dadurch eine Entlastung der abgespannten Situation im Zoo-Viertel, durch die Tribünendächer aber auch einen verbesserten Schallschutz. Man stehe ganz am Anfang, es gebe noch viele Fragen zu klären, so Mucke.
WSV-Vorstandssprecher Lothar Stücker verspricht sich einen Schub: "Wir wollen nicht in Situationen, sondern in Nachhaltigkeit investieren. Sport ist auch Event, da würden wir immer Probleme haben, wenn die Fans im Regen stehen müssen. Für Struktur brauchst du schlichtweg Geld." Man habe seit 2013 zwar schon einiges geschafft, aber nicht finanziell, so Jürgen Harmke: "Wir sind da noch nicht so viel weiter, wie wir es gerne wären. Das müssen wir ehrlich sagen."
Fußballvorstand Manuel Bölstler hatte zu Beginn des Abends Stellung zu den aktuellen Personaldiskussionen bezogen. Er bestätigte erneut, dass der Ligakonkurrent Viktoria Köln den amtierenden WSV-Coach Stefan Vollmerhausen verpflichten möchte — und der starkes Interesse habe. "Sein Wunsch ist, Gespräche mit Viktoria Köln zu führen. Nach einem langen Gespräch zeigte sich, dass er da sehr hartnäckig ist. Das Thema hat dann Fahrt aufgenommen und dann kamen Anrufe aus Köln. Wir haben uns geeinigt. Alles andere liegt nicht mehr in unserer Hand. Da gibt es noch keine Einigung. Der Vertrag ist bisher nicht aufgelöst."
Er selber, so Bölstler, stehe nicht mit RW Essen in Kontakt: "Ich musste da sehr schmunzeln. Ich weiß nicht, ob da jemand versucht, Ströme zu leiten. Es gab keine Gespräche mit Rot-Weiß Essen, es gibt keine Gespräche. Ich lebe im Hier und Jetzt und da bin ich genau am richtigen Ort. Ich fühle mich pudelwohl. Niemand muss sich Sorgen machen."