Fußball-Regionalliga WSV: Frei, Finale und Verhandlung

Wuppertal · Es waren nicht viele Fakten, die vor dem Heimspiel des Wuppertaler SV gegen den SC Wiedenbrück für den bergischen Fußball-Regionalligisten sprachen. Im Grunde eigentlich gar keine. Und so nahmen die Verantwortlichen die verdiente 0:3 (0:2)-Niederlage relativ gelassen hin. Der Wochenauftakt wird indes spannend.

Lange Gesichter auf der WSV-Bank mit Trainer Pascal Bieler (li.) und Sportdirekor Karsten Hutwelker (2.v.li.).

Foto: Dirk Freund

„So Tage gibt es im Sport halt“, weiß Sportdirektor Karsten Hutwelker aus eigener Profi-Erfahrung nur zu genau. In der Tat musste es im Grunde schief gehen. In den vergangenen Wochen hatte die seit der Winterpause personell arg gerupfte Mannschaft am beziehungsweise über dem Limit gespielt und mit Glück und Geschick in Aachen (1:0) und bei Viktoria Köln (0:0) sowie gegen Wattenscheid (3:2) wichtige sieben Punkte eingefahren. In Oberhausen (1:2) ging der eigentlich verdiente Punkt erst in der Nachspielzeit flöten.

Nicht zu vergessen die äußeren Umstände. Natürlich lässt die Spieler die unsichere Zukunft des schwer angeschlagenen Vereins nicht kalt. Auch sie hörten auf der Jahreshauptversammlung die wenig Mut machenden Zahlen. Und natürlich lag die volle Konzentration auf dem Pokal-Halbfinale gegen den 1. FC Monheim (3:1) und dem Einzug ins Endspiel, das finanziell und sportlich für den WSV äußerst wichtig war.

„Der Druck, das Halbfinale zu gewinnen, war sehr groß. Das hat man ja auch gesehen. Danach den Spannungsbogen noch einmal hochzuhalten war im Grunde unmöglich“, zeigte Hutwelker Verständnis. Und vereinbarte mit Trainer Pascal Bieler, dem Kader nach der Englischen Woche für Sonntag und Montag frei zu geben. „Die Jungs sollen den Kopf frei bekommen. Am Dienstag beginnt die Vorbereitung auf das Auswärtsspiel in Düsseldorf, wo wir dann wieder ganz anders auftreten wollen und werden“, hofft der 47-Jährige.

Um den Klassenerhalt zu schaffen, muss wohl mindestens noch ein Sieg her – aus den Partien in Düsseldorf, gegen den BVB II (Nachholspiel, 24. April), gegen Rödinghausen (27. April), gegen Bonn (3. Mai), in Kaan-Marienborn (11. Mai) und gegen den 1. FC Köln II (18. Mai). Bonn, Kaan und Köln sind direkte Konkurrenten. Momentan liegt der WSV sieben Punkte vor der Abstiegszone.

Torwart Sebastian Wickl war der beste WSVer gegen Wiedenbrück. Er verhinderte eine noch höhere Niederlage

Foto: Dirk Freund

Unterdessen stehen gleich zu Wochenbeginn zwei wichtige Entscheidungen an. So will der WSV bis Montag in Gesprächen mit Polizei und Stadt erreichen, dass das Pokalfinale gegen den KFC Uerdingen am 25. Mai trotz des Sonnborner Flohmarktes (wir berichteten) doch im Stadion am Zoo stattfinden kann. Laut Verein gibt es Signale des Verbandes, dass man die Partie gerne nach Wuppertal vergeben würde - wenn es denn grünes Licht gäbe.

Nicht minder interessant geht es am Dienstagvormittag weiter: Dann kommt es vor dem Arbeitsgericht zum ersten Gütetermin zwischen dem fristlos gekündigten Sportdirektor Manuel Bölster und dem Verein.