Keine Angst, die wollen nur trainieren

Wuppertal · Der SV "Art of Movement" Wuppertal ist einer der ungewöhnlichsten Sportvereine im Bergischen Land. Seine Ninjutsu-Abteilung pflegt die traditionelle japanische Kampfkunst der Ninja-Krieger und trainiert auch dieses Jahr wieder.

Wenn Ihnen im Wald diese schwarzen Kämpfer begegnen, ist alles im grünen Bereich: Es ist kein Überfall, sondern der Verein „Art of Movement“ beim Außentraining.

Foto: Raina Seinsche

Schwarz gekleidet, vermummt und bewaffnet in Parks und Grünanlagen — in Abstimmung mit den Sicherheitsbehörden und nach Ankündigung, um Missverständnisse zu vermeiden.

Die Hardt, der Nützenberg-Park und die Beyenburger Talsperre sind 2016 die Reviere für das Außentraining der gut zwei Dutzend Aktiven unter den Fittichen des Vorsitzenden Helmut Klaus. Seit 2009 vermittelt er die asiatische Kampfkunst, zu deren vollendeter Ausübung nicht nur Übungen in der Halle, sondern auch Tee-Zeremonien, Tanz, Musik und eben auch das Außentraining im Grünen mit Stöcken und erlaubnisfreien asiatischen Waffen gehören.

In den Anfangstagen des seinerzeit noch unter dem Namen "Ito Ryu Wuppertal" auftretenden Clubs (nach der Gründung weiterer Abteilungen unter anderem für Parkour und Wassersport benannte man sich um) waren daher Anrufe besorgter Spaziergänger bei der Polizei keine Seltenheit. Die aufgeregte Meldung "Da springen maskierte bewaffnete Männer aus den Büschen" kommt aber inzwischen seltener vor. "Das ist viel weniger geworden", bestätigt Helmut Klaus und betont: "Wir möchten in Ruhe trainieren, ohne die Öffentlichkeit zu stören."

Sein Club sei deshalb auch der einzige im Bergischen Land, der nicht willkürlich in die Natur geht, sondern das vorher mit der Polizei abspreche. Und mehr noch: "Art of Movement" hat sogar — laut Verwaltungs-Berufsgenossenschaft wohl als einiger Sportverein in Deutschland — ein betrieblich zertifiziertes Arbeitsschutzmanagementsystem eingeführt.