Handball-Bundesliga: Donnerstag gegen Lemgo BHC: Torschützenkönig muss gestoppt werden
Wuppertal / Solingen · Mit 24:27 unterlag der Handball-Bundesligist Bergischer HC Anfang Oktober im Achtelfinale des DHB-Pokals beim TBV Lemgo Lippe. Eine Niederlage, die schmerzte. Als Revanche sieht Sebastian Hinze die Partie am Donnerstag (20. November 2019) um 19 Uhr in der Klingenhalle aber nicht.
„Es ist ein anderer Wettbewerb", meint der Trainer, der sich mit einer guten Leistung seiner Mannschaft Chancen auf die nächsten Punkte ausrechnet. Sollten sich die Löwen so wie am Sonntag in Stuttgart präsentieren, dürften es die Ostwestfalen schwer haben. „Wir hatten sicherlich Spiele, in denen wir im Angriff oder im Tempospiel noch besser waren“, blickt Hinze zurück. „Aber über 60 Minuten war es unsere stabilste Leistung.“ Beim 31:25 stimmte es beim BHC auf allen Positionen. Einziges Manko waren erneut drei vergebene Siebenmeter. „Man muss natürlich dazusagen, dass Johannes Bitter und im Spiel zuvor gegen Erlangen Carsten Lichtlein sicher nicht die schlechtesten Torhüter sind“, erklärt BHC-Schlussmann Christopher Rudeck, der ebenfalls sehr stark gehalten hat. „Aber das Problem der Siebenmeter fällt tatsächlich schon die ganze Saison über auf.“
Immerhin: In Stuttgart kamen die vergebenen Strafwürfe nicht zu besonders kritischen Zeitpunkten. „Grundsätzlich kann ich eher damit leben, freie Bälle nicht zu nutzen, als sie erst gar nicht zu erarbeiten“, sagt Hinze. „Bis dahin haben wir dann ja viel richtig gemacht.“ Aus dem Spiel heraus stimmte in Stuttgart im Übrigen auch die Abschlussquote. Durch den jüngsten Erfolg haben die Bergischen eine kleine Serie gestartet. Inklusive der beiden Unentschieden gegen Göppingen und in Ludwigshafen ist der BHC seit vier Spielen ungeschlagen. „So hat sich die Situation schnell geändert“, sagt Rudeck. „Aber intern betrachten wir die Dinge natürlich etwas differenzierter. Wir haben ein paar schwächere Spiele gemacht, hatten aber nie den Eindruck, wirklich schlecht zu spielen.“
Gegen den TBV Lemgo Lippe benötigt der BHC am Donnerstag eine starke Leistung, um die Punkte im Bergischen Land zu halten. Davon ist Sebastian Hinze überzeugt: „Lemgo steht etwas überraschend recht weit unten in der Tabelle. Sie sind in vielen Spielen knapp dran, und gegen Ludwigshafen haben sie dann auch ihre Qualität gezeigt.“ Mit 27:19 gewann das Team von Coach Florian Kehrmann gegen die Pfälzer - es war allerdings erst der zweite Saisonsieg. Dazu gab es zwei Unentschieden.
„Wir werden alles daransetzen, die zwei Punkte zu holen. Aber wir treffen auf eine Mannschaft mit viel Erfahrung“, so Hinze. Rückraumspieler Jonathan Carlsbogard agiert seit seiner Rückkehr in den Kader sehr stabil. Dazu überzeugt Christoph Theuerkauf am Kreis. Und mit Bjarki Mar Elisson verfügen die Lemgoer sogar über den derzeit erfolgreichsten Torschützen der Bundesliga. Der isländische Linksaußen hat bereit 101 Treffer erzielt. In der Deckung ist mit Fabian van Olphen ein Bundesliga-Urgestein gesetzt.
Verzichten müssen die Gäste auf Tim Suton, der sich im Pokalspiel einen Kreuzbandriss zuzog, und Jari Lemke, der in dieser Saison noch gar nicht auf dem Feld stand. Wieder mit dabei sind Andrej Kogot und Donat Bartok, die längerfristig ausgefallen waren. „Wir müssen mit sehr hoher Aufmerksamkeit über 60 Minuten spielen“, sagt Hinze mit Blick auf die Lemgoer Stärke, den Ball in der Abwehr zu stehlen. „Das ist uns in dieser Saison schon oft gelungen.“
Den Auftrag annehmen wird derselbe Kader wie in Stuttgart. Csaba Szücs steht also wieder im Aufgebot, nachdem er bei den Schwaben trotz Einsatzbereitschaft noch geschont werden konnte. Nicht dabei sind neben den Langzeitverletzten Daniel Fontaine und Leos Petrovsky weiterhin Arnor Gunnarsson (Muskelbündelriss) sowie Tomas Mrkva (Patellaspitzensyndrom). „Wir hoffen, beide noch in diesem Jahr wieder auf dem Feld zu sehen“, sagt Hinze.