Handball-BL: Sonntag gegen Lemgo BHC will Streit ausblenden und auf einen Punkt herankommen
Wuppertal · Die Situation rund um die (bis jetzt) nicht erteilte Lizenz an den HSV Hamburg hat für Unruhe in der Handball-Bundesliga gesorgt. Mannschaft und Trainerteam des Bergischen HC möchten sich davon allerdings nicht beeinflussen lassen und am Sonntag (19. Mai 2024) ab 16:30 Uhr in der Wuppertaler Uni-Halle gegen den TBV Lemgo Lippe weitere Punkte holen.
„Wir kämpfen weiter um den 16. Platz. Dafür müssen wir am Sonntag gewinnen“, sagt Markus Pütz, der zusammen mit Arnor Gunnarsson und Fabian Gutbrod die sportliche Verantwortung für das Team hat. Nach zwei Siegen in Folge und großer Hoffnung, den HC Erlangen im Kampf um Platz 16 noch einzuholen, verloren die Bergischen mit 30:32 in Hamburg. „Da war natürlich ein Knick da. Wir hatten uns viel vorgenommen, waren auch nah dran, aber es hat nicht gereicht. Das musste erstmal sacken“, beschreibt Pütz die Stimmung in den nächsten Einheiten.
In der Analyse fand das Trainertrio viele Gründe für die Niederlage. „Zuallererst hatten wir nicht den Zugriff in der Deckung wie in den Spielen zuvor“, erläutert Pütz. „Dann hat uns die Rote Karte gegen Frederik Ladefoged natürlich wehgetan, und wir haben viele Sechs-Meter-Chancen liegen gelassen. Zufrieden konnten wir mit dem Tempospiel sein – aus dem haben wir die Hälfte unserer Tore gemacht. Aber in Summe war es zu wenig, um zu gewinnen.“
Trotz des Dämpfers ist das Thema des 16. Platzes drei Spieltage vor dem Saisonende längst nicht abgehakt. „Wenn wir Lemgo schlagen und Erlangen gegen Magdeburg verliert, sind wir auf einen Punkt ran. Damit würden wir maximalen Druck ausüben. Das muss das Ziel sein“, sagt der 38-Jährige. „Ja, wir haben danach ein anspruchsvolles Programm, aber damit beschäftigen wir uns, wenn wir den ersten Schritt geschafft haben. Nur darauf liegt jetzt unser Fokus.“
Damit der Erfolg gelingt, setzten Pütz, Gunnarsson und Co. auf eine gut gefüllte Uni-Halle: „Was uns das bringt, haben wir auch gegen Erlangen gesehen. Die Unterstützung war hervorragend, wir haben das Spiel gewonnen. Hoffentlich legen wir am Sonntag nach.“ Tickets für Pfingstsonntag sind noch verfügbar – an der Tageskasse oder vorab im BHC-Ticketshop online.
Der TBV Lemgo absolviert eine weitere Spielzeit im gesicherten Mittelfeld und sehr ordentlichen Ergebnissen. In jüngerer Vergangenheit gewann das Team von Trainer Florian Kehrmann mit 30:25 beim ThSV Eisenach – was in dieser Saison bekanntlich keine Selbstverständlichkeit ist. „Die Mannschaft tritt sehr clever und geduldig auf, hat dabei eine klare Spielidee. Tim Suton und Lukas Hutecek sind sehr gute Entscheidungsspieler“, sagt Pütz. „Sehr erfolgreich agieren sie auch mit dem siebten Feldspieler – darauf müssen wir uns vorbereiten.“ Die Unterzahl-Abwehr hat beim BHC oft nicht besonders gut funktioniert, so dass dies einen Trainingsschwerpunkt ausgemacht hat.
Die Spielpause von bis Sonntag immerhin 17 Tagen hat den Bergischen gut getan. Djibril M'Bengue konnte sein Knie ein wenig schonen, Lukas Stutzke hat eine Erkältung auskuriert, Linus Arnesson hat mit Rückenproblemen pausiert. Auf Länderspielreise befanden sich nur Antoni Doniecki (Polen) und Tomas Babak (Tschechien).
„Ansonsten haben wir gut trainiert", berichtet Markus Pütz. „Aron Seesing kommt immer besser rein. Er hat keine Probleme mit der Schulter und bekommt ein immer besseres Gefühl für die Abwehr.“ Zwei Ausfälle hat der BHC: die beiden Langzeitverletzten Elias Scholtes und Tom Kare Nikolaisen.