Handball-Bundesliga: Samstag gegen Hannover BHC stellt sich auf ein enges Spiel ein
Wuppertal · 30:22 gegen HBW Balingen-Weilstetten, 33:26 gegen den TBV Lemgo Lippe: Der Handball-Bundesligist Bergischer HC hat die Hinrunde stark beendet. Daran wollen die Löwen beim Rückrundenauftakt am Samstagabend anknüpfen. Zu Gast in der Wuppertaler Uni-Halle ist um 18.30 Uhr die TSV Hannover-Burgdorf - ein Kontrahent, an den die Löwen gute Erinnerungen haben.
Zwar gewannen die Bergischen das Hinspiel bei den Niedersachsen nicht, doch das 30:30 fühlte sich im Nachgang fast so an. Binnen 70 Sekunden holten die Gäste einen 27:30-Rückstand auf, verkürzten durch zwei Treffer von Tomas Babak und glichen das Duell nach einem von David Schmidt herausgeholten Siebenmeter durch Arnor Gunnarsson in letzter Sekunde aus. „Das Video haben wir in der Vorbereitung auf die Begegnung am Samstag noch einmal herausgekramt“, sagt BHC-Trainer Sebastian Hinze. „Es war ein verloren geglaubtes Spiel, in dem wir plötzlich noch einen unerwarteten Punkt geholt haben. Gerade in Kombination mit dem Wetzlar-Heimspiel eine Woche zuvor, in dem wir auch mit einem Siebenmeter hätten ausgleichen können, war das schon etwas Besonderes. Wir haben gepunktet, obwohl wir es vorher nicht geschafft haben, ideal zu spielen.“
Ideal spielt der BHC naturgemäß auch jetzt höchstens phasenweise, doch die Leistungen haben sich insgesamt extrem stabilisiert. „Wobei das jeder Mannschaft so geht, dass sie sich sicherer fühlt als vor einigen Monaten. Ob die Ergebnisse dann immer stimmen, ist eine andere Frage“, sagt Hinze. Die Hannoveraner haben lange sehr wechselhafte Resultate geliefert, liegen mit dem derzeit zehnten Rang und einem Punktekonto von 18:20 womöglich hinter den eigenen Erwartungen zurück. „Ob das so ist, kann ich nicht beurteilen“, sagt Hinze. „Aber in den letzten drei Spielen sind sie sehr gut aufgetreten.“
In Wetzlar verloren die Niedersachsen 24:26, es folgten 31:22- und 31:23-Erfolge über Nordhorn-Lingen sowie die MT Melsungen. „Im Endeffekt sind sie auf jeder Position überragend besetzt. Wenn sie ihre Leistung auf die Platte bringen, sind sie schwer zu schlagen.“ Stark präsentiert sich vor allem die Abwehr, die teilweise sehr offensiv agiert und „die Passwege angreift“, wie Hinze es beschreibt. „Im Moment sind sie wieder sehr erfolgreich damit und unangenehm zu bespielen.“ Das bedeutet für die Bergischen, dass sie im Angriff unbedingt gute Entscheidungen treffen müssen, um kontrolliert in den Abschluss zu kommen.
Doch nicht nur im Tempospiel hat die Mannschaft Erfolg. Spielmacher Alfred Jönsson und Rückraum-Linkshänder Ivan Martinovic sind nicht nur torgefährlich, sondern agieren auch extrem mannschaftsdienlich. Auf der linken Rückraum-Seite ist Fabian Böhm zumeist der gesetzte Spieler. Das Torhüter-Paket ist mit Urban Lesjak und Domenico Ebner ebenfalls erfolgreich besetzt.
Am Samstag deutet sich eine extrem umkämpfte Partie an. Das liegt natürlich vorerst an den jüngsten Leistungen beider Teams. Doch die knappen Spiele 2020 - mit dem 30:30 in Hannover und einem 28:27 für die Löwen in der Klingenhalle - sprechen genauso dafür wie die Gesamtbilanz des Bergischen HC gegen die TSV Hannover-Burgdorf in der Bundesliga: Von 15 Partien gewann der BHC sechs und Hannover sieben. Die beiden anderen endeten remis.
Personell könnte sich die Lage bei den Löwen bis Samstag noch ein wenig entspannen. Tomas Mrkva ist wieder ins Training eingestiegen. Sollte es nach seinem Außenbandanriss keinen Rückschlag geben, ist der Torhüter gegen Hannover einsatzbereit.