Handball-Bundesliga: 35:33 (19:16) gegen Lemgo BHC behält im Torfestival die Nerven
Wuppertal / Solingen · Der Handball-Bundesligist Bergischer HC hat das Heimspiel am Donnerstagabend (21. November 2019) gegen den TBV Lemgo Lippe mit 35:33 (19:16) gewonnen. In einer ebenso spannenden wie torreichen Partie nahm das Team von Trainer Sebastian Hinze damit Revanche für die 24:27-Pokalniederlage Anfang Oktober in Ostwestfalen.
In der mit 2.481 Zuschauern fast ausverkauften Klingenhalle lag der BHC bis zur Pause stets in Führung, zeitweise bis zu vier Treffer. Lemgo glich in der 36. Minute aber zum 20:20 aus. Auch nach 42 Minuten stand es unentschieden (23:23). Maciej Majdzinski gelang das 28:25 (49.). Die Gäste blieben aber dran und egalisierten wieder - zum 31:31 (56.) und 32:32 (58.). Der BHC behielt aber die Nerven. Tomas Babak und zweimal Yannick Fraatz sorgten für die Entscheidung.
Sebastian Hinze (Trainer Bergischer HC): „Es war eine erwartet harte Aufgabe, aber ich habe es anders erwartet. Ich dachte, dass beide Mannschaften eher defensiv überragend agieren, offensiv ihre Probleme bekommen und dann das Tempospiel entscheidet. Es war ein anderes Spiel. Beide Mannschaften spielen sehr diszipliniert. Ich finde noch nicht einmal, dass wir schlecht decken, sondern wir schaffen es nicht, daraus Profit zu holen. Wir haben sehr oft die zweite und dritte Aktion nicht verteidigt bekommen oder in Eins-Eins-Situationen Fehler gemacht. Trotzdem machen die Jungs das gut, sind präsent und glauben an sich. Das Spiel kann früher kippen, aber dann hält Christopher Rudeck von sechs Metern. Da haben wir das Momentum. Dann ist es ein ganz enges Spiel, aber immer mit ein, zwei Zentimetern Vorsprung für uns. So hatten wir zu Hause ein ganz gutes Gefühl, weil wir offensiv Lösungen gefunden haben. Und dann haben wir den letzten Angriff gut verteidigt und die Wurffalle konsequent zugemacht.“
Florian Kehrmann (Trainer TBV Lemgo): „Glückwunsch an den BHC für die zwei Punkte und die tolle Stimmung hier in Solingen. Wir sind in den ersten 20 Minuten nicht ins Spiel gekommen, haben keine Abwehr gespielt und waren da schon mit 4:8 hinten. Wir haben dann erst langsam angefangen, Abwehr zu spielen. Was uns im Spiel gehalten hat, war, dass wir bis auf ein paar Fehler ordentlich im Angriff gespielt haben. Wir haben viele Lösungen gefunden. Es hat aber nur gereicht, um im Spiel zu bleiben. In der zweiten Halbzeit kamen wir besser in die Abwehr, mussten aber trotzdem, um aufzuholen, eine sehr hohe Effektivität im Angriff haben. Das haben wir geschafft. Beim 24:24 waren wir dran, da war es ein offenes Spiel. Wir hatten eine Phase, wo wir den BHC wieder davonziehen lassen, schaffen es aber durch einen Kraftakt am Ende noch mal auf Unentschieden zu stellen. In der 58. Minute kann das Spiel so oder so ausgehen. Heute hat es für uns nicht gereicht. Wir müssen uns für die ersten 20 Minuten hinterfragen, warum wir nicht voll da sind. Es wäre zu einfach, zu sagen, dass es an einer späten Anreise lag und wir 40 Minuten, nachdem wir noch quer über die Straße laufen mussten, direkt spielen. Ich fand es ein bisschen unglücklich, aber das sollte keine Ausrede sein für unsere Leistung.“
Jörg Föste (Geschäftsführer Bergischer HC): „Für uns war es das erwartet harte Spiel. Lemgo hat es sehr geduldig gemacht, konsequent die Angriffe vorgetragen und bis zum letzten Wurf gewartet. Das hat dazu geführt, dass bis zur Halbzeit die Angriffsreihen das Spiel dominiert haben. Nach dem Wiederanpfiff hat uns unheimlich geholfen, dass Lemgo nicht in Führung gehen konnte. Da muss man Christopher Rudeck nennen, der in einigen Situationen freie Bälle weggenommen hat, die uns heute eine ganze Menge gebracht haben. Ein Kompliment an die Mannschaft, ein sehr, sehr schwieriges, zähes, kompliziertes Bundesligaspiel so zu gewinnen, dass es für den Bergischen HC immer noch etwas ganz Besonderes ist. Das ist für uns keine Selbstverständlichkeit.“
Mit nun 15:13 Punkten liegt der BHC weiter auf Rang neun. Die nächste Partie steht am 28. November an – um 19 Uhr bei der SG Flensburg-Handewitt.