Handball-BL: Sonntag gegen Melsungen BHC hofft auf gut gefüllte Uni-Halle
Wuppertal · Genau die Hälfte seiner Begegnungen hat der Bergische HC in der laufenden Bundesliga-Saison absolviert. Während die Löwen gegen die TSV Hannover-Burgdorf bereits Hin- und Rückspiel absolviert haben, stehen noch beide Partien gegen den SC Magdeburg an. Zum Auftakt trifft die Mannschaft am Sonntag (12. Februar 2023) um 16:05 Uhr in der Wuppertaler Uni-Halle auf die MT Melsungen.
Der erste Sieg gegen die Nordhessen seit April 2019 ist das große Ziel. Im November und Dezember hat der BHC seine stärkste Phase in dieser Saison hingelegt. 12:4 Punkte sprangen in der Bundesliga heraus, mit 16:18 Zählern ist das Team von Trainer Jamal Naji auf dem Weg zu einer ausgeglichenen Bilanz.
Die WM-Pause inklusive Wintervorbereitung ist dabei Chance und Risiko zugleich. Schließlich sind Anfang Februar alle Mannschaften etwas aus dem Rhythmus, während sie gleichzeitig hoffen dürfen, die wettkampflose Phase optimal genutzt zu haben.
„Ich bin insgesamt schon zufrieden mit der Vorbereitung“, sagt Jamal Naji. „Weil Djibril M'Bengue zunächst bei der WM und danach krank war, konnten wir nicht genau das machen, was wir uns vorgenommen hatten. Und auch das Fehlen von Lukas Stutzke hat im Abwehrtraining etwas gestört, aber andere Mannschaften hatten im Januar deutlich mehr fehlende Spieler.“
Najis Fokus lag im läuferischen Bereich sowie auf einer Förderung von individuellen Qualitäten, deren Schwerpunkte sich die Spieler jeweils selbst aussuchen durften. Dazu hat der Coach eine Rechtshänder-Lösung im rechten Rückraum etabliert. Angesichts der Tatsache, dass Linkshänder Simen Schönningsen noch verletzt ist und nicht zeitnah auf das Spielfeld zurückkehren wird, dürfte dies auch in den kommenden Spielen zu beobachten sein. „Alexander Weck hat sich hervorgetan“, lobt Naji. „Aber auch mit Lukas funktioniert das gut.“
Lange her ist das bisher letzte BHC-Spiel gegen die MT Melsungen noch nicht. Anfang Dezember holten die Löwen beim 22:22 auswärts einen Punkt – es war der erste jemals in der Kasseler Rothenbach-Halle. Zu Hause ist die Bilanz mit einem Sieg und einem Unentschieden geringfügig besser.
„Mit dem Hinspiel lässt sich das Duell am Sonntag kaum vergleichen“, meint Naji. Dafür verantwortlich sind auch die personellen Unterschiede. Bei der MT Melsungen waren Ivan Martinovic und Rogerio Moraes im ersten Saisonduell nicht im Kader. Julius Kühn war gerade erst aus seiner Verletzungspause zurückgekehrt – am Sonntag wird Rechtsaußen Timo Kastening sein Bundesliga-Comeback nach fast einjährigem Fehlen geben.
Der BHC musste im ersten Spiel indes auf Linus Arnesson verzichten, und Lukas Stutzke war im Dezember gerade erst wieder in den Kader zurückgekehrt. „Melsungen hat eine große Fernwurfqualität“, sagt Naji. „Und Agustin Casado ist ein Top-Individualist.“ Bester Torschütze der MT ist Linkshänder Kai Häfner, gefolgt von dem spanischen Spielmacher. Gut funktioniert zudem die Kreis-Kooperation über Arnar Arnarsson. „Die grundsätzliche Qualität des Melsunger Kaders ist definitiv höher als zum Beispiel bei Leipzig. Das wird eine richtig schwere Aufgabe“, weiß der Coach.
Trotzdem: Der BHC hat sich das nötige Selbstbewusstsein während seines guten Laufs erarbeitet und erwartet eine stimmungsvolle Uni-Halle. „Es wäre toll, wenn es voll wird“, freut sich Naji auf die Wiederaufnahme der Saison. „Wettkampf macht immer mehr Spaß“.
Nicht dabei sind neben dem bereits erwähnten Simen Schönningsen Tim Nothdurft und Tom Bergner. Csaba Szücs ist nach Oberschenkel-Problemen wieder ins Training eingestiegen.