Fußball-Regionalliga: 2:0 (1:0) in Aachen WSV erst als Murmeltier, dann mit großem Finale

Wuppertal · Der Fußball-Regionalligist Wuppertaler SV ist mit einem Auswärtssieg in die Englische Woche gestartet. Auf dem Tivoli setzte das Team um Kapitän Tjorben Uphoff am Samstagnachnmittag (10. April 2021) bei Alemannia Aachen mit 2:0 (1:0) durch. Kevin Rodrigues Pires und Mateo Aramburu trafen.

Szene mit Marco Königs (links).

Foto: Stefan Rittershaus

Joey Paul Müller war nach seiner starken Leistung und seinem Siegtreffer in der zweiten Halbzeit gegen Homberg diesmal von Beginn an dabei. Auch Lars Bender schaffte es wieder in die Startformation. Dafür saßen Furkan Tasdemir und Kevin Pytlik auf der Bank. Erfreulich: Mit Torwart Niklas Lübcke und Leihgabe Lars Holtkamp kehrten zwei Langzeitverletzte zurück.

Der WSV legte stark los. Erst köpfte Marco Königs rechts am Pfosten vorbei (8.), dann traf Kevin Rodrigues Pires zum 1:0 per Strafstoß. Zuvor war Kevin Hagemann im Sechzehner gefoult worden. Eine „Murmeltier“-Parallele zum Hinspiel, als Rodrigues in der 9. Minute einen Elfmeter zum 1:0-Endstand versenkte. Aachen wurde aber stärker, die Rot-Blauen verloren nach und nach die Linie. Hamid Dahmani zielte über die Latte (22.). Beide Teams mussten verletzungsbedingt früh wechseln: Beim WSV kam Kevin Pytlik für den angeschlagenen Kapitän Tjorben Uphoff. Offensiv bekamen die Bergischen immer weniger auf die Reihe. Stattdessen wurde der Schuss von Matti Cebulla in letzter Sekunde geblockt (30.). Offensiv fand der WSV bis zur Pause nur noch wenig statt. Aachen erarbeitete sich allerdings auch keine Topchancen. So blieb es nach 45 Minuten bei der knappen Führung.

Nach der Pause änderte sich das Bild. Der WSV wurde spielbestimmend. Einen Schuss von Königs hielt Ex-WSV-Keeper Joshua Mroß (58.). In der 67. Minute scheiterte Königs nach einer Flanke von Semir am kurzen Pfosten am Alemannia-Keeper. Die Gäste schnürten die Kaiserstädter ein, bekamen aber den Ball nicht im Tor unter – auch Kevin Hagemann nicht (73.). Zeitweise ging es zu wie beim Eishockey in Überzahl. Den personell stark angeschlagenen Aachenern schwanden die Kräfte, doch sie blieben im Spiel. Richtig gefährlich wurde es aber nur in der 89. Minute, als nach einer Linksflanke Verwirrung im WSV-Strafraum herrschte. Alle anderen Situationen bereinigte Torwart Sebastian Patzler mühelos.

Mehnert wechselte Isaak Akritidis für Beyhan Ametov ein (83.), dann feierte Holtkamp sein Pflichtspiel-Debüt (89., für Müller). Die Entscheidung in der ersten Minute der Nachspielzeit: Aachen warf alles nach vorne, die Rot-Blauen konterten mit 6 gegen 1 – und der einie Minute zuvor eingewechselte Mateo Aramburu vollendete nach mehreren Stationen ins leere Tor zum 2:0. Der WSV klettert dadurch auf Tabellenplatz 12.

Björn Mehnert (WSV-Trainer): „Die ersten 15 bis 20 Minuten waren richtig stark. Da haben wir richtig gut gespielt und auch verdient geführt. Wir haben da das umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten, etwa mit Diagonalbälle zu agieren. Danach war es nicht mehr so doll, stattdessen bis zur Halbzeit sehr fahrig. Wir haben das in der Kabine angesprochen, die zweite Halbzeit war dann wieder viel besser. Wir hatten viele Chancen, haben es aber verpasst, frühzeitig den Sack zuzumachen. So ein Gegner kann natürlich immer wieder zurückkommen. Ich bin zufrieden. Tjorben Uphoff hat leider möglicherweise einen Muskelfaserriss im Adduktorenbereich. Das wird Montag ärztlich abgeklärt und wäre bitter. Das würde uns wehtun. Aber Noah Salau und Kevin Pytlik sind ja auch sehr gut. Lars Holtkamp tut jede Minute gut, genauso wie Isaak Akritidis heute an seinem Geburtstag.“

Stephan Küsters (Sportlicher Leiter WSV): „Wir sind gut ins Spiel gekommen und haben den Elfmeter gut rausgespielt. Wir sind in die Schnittstellen gekommen, die Balleröffnung etwa von Tjorben Uphoff war stark. Danach haben wir aber ein bisschen nachgelassen und waren nicht mehr so aggressiv und dominaht gegen den Ball. Der Trainer hat deshalb zur Halbzeit umgestellt. Danach wurden wie wieder aktiv und haben den Gegner dominiert. Der Sieg ist hochverdient. Natürlich hätten wir das Spiel früher entscheiden können. Trotzdem gilt: Wir haben 2:0 in Aachen gewonnen. Vor fünf Wochen sah das alles noch ganz anders aus. Deshalb genießen wir den Sieg. Die Verletzung von Uppe (Tjorben Uphoff, Anm. der Red.) ist bitter. Ist es ein Muskelfaserriss, fällt er wohl vier bis sechs Wochen aus.“

Es folgen zwei Heimspiele – am kommenden Mittwoch (14. April) ab 18 Uhr gegen die U23 von Borussia Mönchengladbach und am kommenden Samstag (17. April) zur ungewohnten Anstoßzeit (15:30 Uhr) gegen die U23 des 1. FC Köln.

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